Zusatzstoffklassen, Funktionsklassen


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Zusatzstoffe werden in unterschiedliche Zusatzstoffklassen eingeteilt. Die Einteilung erfolgt anhand der verschiedenen Funktionen des jeweiligen Zusatzstoffes, darum werden sie auch einfach nur als Funktionsklassen bezeichnet. Ein Zusatzstoff kann mehrere Funktionen haben und somit auch mehreren Zusatzstoffklassen zugeteilt werden.


Die verschiedenen Zusatzstoffklassen der Lebensmittelzusatzstoffe

Lebensmittelzusatzstoffe werden Lebensmitteln in der Regel zu einem bestimmten Zweck zugesetzt. Lebensmittel sollen durch den Einsatz von Lebensmittelzusatzstoffen beispielsweise haltbarer gemacht werden, eine appetitlichere Farbe oder eine angenehmere Konsistenz erhalten. Mit Zusatzstoffen können diese unterschiedlichen Ziele erreicht werden. Zu den Funktionsklassen für Lebensmittelzusatzstoffe gehören Antioxidationsmittel, Backtriebmittel, Emulgatoren, Farbstoffe, Festigungsmittel, Feuchthaltemittel, Füllstoffe, Geliermittel, Geschmacksverstärker, Komplexbildner, Konservierungsstoffe, Mehlbehandlungsmittel, Modifizierte Stärke, Packgase, Säuerungsmittel, Säureregulatoren, Schaummittel, Schaumverhüter, Schmelzsalze, Stabilisatoren, Süßungsmittel, Trägerstoffe, Treibgase, Trennmittel, Überzugsmittel und Verdickungsmittel. Die Lebensmittelzusatzstoffe werden den Lebensmittelzusatzstoffgruppen anhand ihrer Funktion zugeteilt.


Kennzeichnung der Lebensmittelzusatzstoffgruppen

Lebensmittelzusatzstoffe müssen durch die Zusatzstoff-Zulassungsverordnung genehmigt und mit einer E-Nummer auf der Verpackung des jeweiligen Lebensmittels gekennzeichnet werden. In der Zusatzstoff-Zulassungsverordnung ist auch geregelt, in welcher Höchstmenge der jeweilige Zusatzstoff Lebensmitteln zugesetzt werden darf. Bei den oben genannten Funktionsklassen gibt es jedoch auch einige Ausnahmen. So muss beispielsweise die Modifizierte Stärke nicht zwingend als E-Nummer gekennzeichnet werden. Die Modifizierte Stärke wird häufig auch einfach als "modifizierte Stärke" auf der Verpackung angegeben. Pack- und Treibgase, die lediglich zum Verpacken des Lebensmittels beziehungsweise nur während des Herstellungsprozesses verwendet werden, müssen ebenfalls nicht zwingend angegeben werden. Für alle anderen Zusatzstoffe gilt jedoch, dass diese mit der E-Nummer gekennzeichnet werden müssen.


Unterscheidung zwischen Zusatzstoff und Zutat

Die Grenze zwischen Zusatzstoff und Zutat ist oftmals fließend und die Lebensmittelindustrie bewegt sich hier zuweilen in einer Grauzone. Allerdings gibt es doch einige Unterscheidungsmerkmale zwischen einer Zutat und einem Lebensmittelzusatzstoff. Als Zusatzstoffe gelten Stoffe, die in der Regel nicht als Lebensmittel gegessen werden und auch üblicherweise nicht Teil eines Lebensmittels sind. Zudem muss ein Stoff, damit dieser als Zusatzstoff gilt, dem Lebensmittel absichtlich während des Herstellungsprozesses beziehungsweise Behandelns zugesetzt werden, um technologische oder diätetische Zwecke zu erfüllen. Anschließend müssen der Zusatzstoff selbst oder seine Abbauprodukte zu einem Teil des Lebensmittels werden. Unterschieden werden Zusatzstoffe von Zutaten vor allem durch den Grund ihres Einsatzes. Wird ein Stoff zugesetzt, um die Oxidation zu verhindern oder die Streichfähigkeit eines Produkts zu verbessern, so handelt es sich hier in der Regel um einen Zusatzstoff. Ein gutes Beispiel hierfür ist die Ascorbinsäure (Vitamin C). Wird Ascorbinsäure als Antioxidationsmittel genutzt, gilt sie als Zusatzstoff und muss mit der E-Nummer gekennzeichnet werden. Wird sie dem Lebensmittel dagegen beigemengt, um den Vitamingehalt zu erhöhen, kann sie als Zutat angesehen werde und darf als Vitamin C beziehungsweise Ascorbinsäure auf der Zutatenliste deklariert werden.


Unterscheidung zwischen Zusatzstoff und technischem Hilfsstoff

Technische Hilfsstoffe unterscheiden sich von Zusatzstoffen in der Regel dadurch, dass diese nach der Verwendung wieder entfernt werden. Das heißt, ein technischer Hilfsstoff verbleibt nicht in dem jeweiligen Lebensmittel, sondern wird nach dem Gebrauch wieder entfernt. Technische Hilfsstoffe haben jedoch zum Teil ganz ähnliche Aufgaben wie auch die Zusatzstoffe. So werden technische Hilfsstoffe beispielsweise als Katalysatoren, Schaumverhüter, Antiklumpmittel, Formtrennmittel, Entfärber und Extraktionslösungsmittel eingesetzt. Zwar werden technische Hilfsstoffe weitestgehend entfernt, allerdings können die Hilfsstoffe zumeist nicht gänzlich entfernt werden, weshalb ein geringer Teil in den Lebensmitteln verbleiben kann. Im Gegensatz zu Zusatzstoffen müssen technische Hilfsstoffe weder zugelassen noch auf den Lebensmitteln deklariert werden.



Zusammenfassung und Kurzinfos

  • Antioxidationsmittel sind eine Funktionsklasse



Quellen


  • Der Brockhaus Ernährung: Gesund essen - bewusst leben. Brockhaus, 2011 » Der Brockhaus Ernährung: Gesund essen - bewusst leben
  • Reinhard Matissek, Werner Baltes: Lebensmittelchemie. Springer Spektrum, 2015 » Lebensmittelchemie
  • Der große Larousse Gastronomique. Christian, 2012 » Der große Larousse Gastronomique
  • Hans-Joachim Rose: Die Küchenbibel: Enzyklopädie der Kulinaristik. Tre Torri Verlag, 2007 » Die Küchenbibel: Enzyklopädie der Kulinaristik
  • Prof. Dr. Waldemar Ternes, Alfred Täufel: Lebensmittel-Lexikon. Behr's Verlag, 2005 » Lebensmittel-Lexikon