Guanylsäure, E 626, Guanosinmonophosphat


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Guanylsäure bzw. Guanosinmonophosphat ist ein Nukleotid, also ist ein Molekül, das als Grundbaustein von Nukleinsäuren (Desoxyribonukleinsäure (DNA) und Ribonukleinsäure (RNA)) fungiert und auch im genetischen Code jeder tierischen und pflanzlichen Zelle enthalten ist. In der Lebensmittelindustrie wird Guanylsäure als Geschmacksverstärker eingesetzt. Als Lebensmittelzusatzstoff ist Guanylsäure mit der europäischen Zulassungsnummer E 626 zugelassen. Ihre geschmacksverstärkende Eigenschaft entwickelt Guanylsäure besonders in salzigen Lebensmittel und verstärkt sich in Mischungen mit Glutaminsäure (E 620).


Guanylsäure: Verwendung

Da Glutaminsäure vorwiegend in salzhaltigen Lebensmittel geschmacksverstärkend wirkt, wird sie in der Lebensmittelindustrie vornehmlich bei der Herstellung von Suppen, Saucen, Würzmitteln, Fertiggerichten, Tiefkühlprodukten, Knabbererzeugnissen sowie Produkten aus Fleisch und Gemüse eingesetzt.


Guanylsäure: Herstellung

Guanylsäure wird biotechnologisch mit Hilfe von Mikroorganismen hergestellt. Dazu werden gelegentlich auch gentechnisch veränderte Organismen eingesetzt. Anmerkung: Laut den Begriffsbestimmungen von Artikel 2 der europäischen Freisetzungsrichtlinie (Richtlinie 2001/18/EG) ist ein Organismus gentechnisch verändert, wenn dessen genetisches Material so verändert worden ist, wie es auf natürliche Weise durch Kreuzen und/oder natürliche Rekombination nicht möglich ist.


Guanylsäure: Zugelassene Höchstmenge und Nebenwirkungen

Guanylsäure gilt als unbedenklich. Als ADI, ("acceptable daily intake", also "duldbare tägliche Aufnahme" oder "Erlaubte Tagesdosis") ist kein Wert festgelegt. Beim Abbau von Guanylsäure entsteht Harnsäure. Wenn der Abbau von Harnsäure gestört ist, reichert sie sich im Körper an. Daraufhin steigt der Harnsäurespiegel im Blut. Wird ein bestimmter Blutharnsäurewert überschritten, lagert sich die Substanz in Form von Kristallen in Gelenken und weichen Geweben ein. Das verursacht Schmerzen in den Gelenken. Die Symptome sind als Gicht bekannt.

Aus Guanylsäure werden die so genannten Guanylate, Kaliumguanylat (E 628) Calciumguanylat (E 629) und Natriumguanylat (E 627) hergestellt und dienen der Lebensmittelindustrie ebenfalls als Geschmacksverstärker.



Zusammenfassung und Kurzinfos

  • Geschmacksverstärker können hergestellt sein auf Basis von Guanylsäure



Quellen


  • Der Brockhaus Ernährung: Gesund essen - bewusst leben. Brockhaus, 2011 » Der Brockhaus Ernährung: Gesund essen - bewusst leben
  • Reinhard Matissek, Werner Baltes: Lebensmittelchemie. Springer Spektrum, 2015 » Lebensmittelchemie
  • Der große Larousse Gastronomique. Christian, 2012 » Der große Larousse Gastronomique
  • Hans-Joachim Rose: Die Küchenbibel: Enzyklopädie der Kulinaristik. Tre Torri Verlag, 2007 » Die Küchenbibel: Enzyklopädie der Kulinaristik
  • Prof. Dr. Waldemar Ternes, Alfred Täufel: Lebensmittel-Lexikon. Behr's Verlag, 2005 » Lebensmittel-Lexikon