Oberflächenbehandlungsmittel


Englisch: Surfactants
Französisch: Surfactants
Italienisch: Tensioattivi
Spanisch: Agentes tensoactivos


Inhaltsverzeichnis
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Oberflächenbehandlungsmittel beziehungsweise Überzugsmitteln sind Lebensmittelzusatzstoffe, die genutzt werden, um die Oberfläche eines Lebensmittels zu behandeln. Oberflächenbehandlungsmittel sollen den Lebensmitteln eine schöne Optik verleihen und sie dienen dem Schutz vor Schimmelpilzen, Aroma- und Qualitätsverlusten. Innerhalb der Lebensmittelzusatzstoffe stellen Oberflächenbehandlungsmittel eine eigene Funktionsklassen dar.


Der Einsatz von Oberflächenbehandlungsmitteln

Bei Oberflächenbehandlungsmitteln handelt es sich um Zusatzstoffe, die auf die Oberfläche eines Lebensmittels aufgebracht werden, um dieses vor dem Austrocknen oder dem Verlust von Aromen zu schützen. Viele Lebensmittel wie Wurst, Käselaibe und Zitrusfrüchte neigen dazu, beim Kontakt mit der Luft auszutrocknen. Mithilfe der Zusatzstoffe wird ein schützender Film auf der Oberfläche gebildet, so dass Aromen und Feuchtigkeit im Lebensmittel erhalten bleiben. Häufig werden Oberflächenbehandlungsmittel zudem genutzt, um eine glänzende Oberfläche zu erhalten und das Zusammenkleben von Lebensmitteln zu verhindern. In der Regel handelt es sich bei Oberflächenbehandlungsmitteln um Harze oder Wachse, die erwärmt und flüssig aufgetragen werden. Nach dem Abkühlen und Trocknen ergeben die Harze und Wachse einen schützenden Film. Aufgrund ihrer schützenden Eigenschaften fungieren viele Oberflächenbehandlungsmittel gleichzeitig als Konservierungsstoffe. Oberflächenbehandlungsmittel können je nach Anwendungsart auch zu den technischen Hilfsstoffen gezählt werden.

Zu den Oberflächenbehandlungsmitteln gehören beispielsweise die natürlich vorkommenden Stoffe Bienenwachs 🛒 (E 901) und Schellack (E 904), aber auch künstlich hergestellte chemische Stoffe wie Thiabendazol und Polyethylenwachsoxidate (E 914). Thiabendazol ist jedoch seit 1998 nicht mehr als Zusatzstoff zugelassen und wird seither als Fungizid geführt.


Wirkmechanismen von Oberflächenbehandlungsmitteln

Oberflächenbehandlungsmittel bilden einen Film auf der Oberfläche des Lebensmittels, so dass diese vor dem Kontakt mit der Luft geschützt werden und nicht austrocknen. Oftmals werden diesen Harzen und Wachsen zusätzlich schimmelhemmende Substanzen wie Thiabendazol zugesetzt.


Für welche Lebensmittel werden Oberflächenbehandlungsmittel genutzt?

Oberflächenbehandlungsmittel werden vor allem für die Behandlung von Zitrusfrüchten wie Orangen und Zitronen eingesetzt. Auch bei der Herstellung und Verarbeitung von Käse, Wurst, Bananen, Süßwaren und Kaffeebohnen können diese Zusatzstoffe zum Einsatz kommen. Zu beachten ist, dass nicht alle Oberflächenbehandlungsmittel für den Verzehr geeignet sind. Möchte man beispielsweise die Schalen von Zitrusfrüchten beim Kochen und Backen verwenden, muss darauf geachtet werden, dass die Schalen möglichst unbehandelt beziehungsweise ungewachst sind.


Die Zulassung von Oberflächenbehandlungsmitteln

Oberflächenbehandlungsmittel müssen wie alle Lebensmittelzusatzstoffe in der Europäischen Union erst einmal zugelassen werden, ehe diese für die Herstellung von Lebensmitteln genutzt werden dürfen. Nicht zugelassene Zusatzstoffe sind in der EU grundsätzlich verboten. Nicht alle Oberflächenbehandlungsmittel sind zum Verzehr geeignet. Auf der Verpackung des jeweiligen Lebensmittels muss vermerkt werden, ob der Zusatzstoff verzehrt werden kann oder nicht. Auf der Zutatenliste von Lebensmitteln muss aufgeführt werden, dass Oberflächenbehandlungs- beziehungsweise Überzugsmittel eingesetzt wurden. Vermerkt werden in der Regel die Bezeichnung "Oberflächenbehandlungsmittel" beziehungsweise "Überzugsmittel" und die dazugehörige Stoffbezeichnung oder E-Nummer. Bei Käselaiben und Wurst sind diese Hinweise entweder auf der Verpackung oder auf einem Schild an der Ware zu finden. Zitrusfrüchte, deren Schale mit nicht essbaren Wachsen behandelt wurde, müssen einen Hinweis auf der Verpackung haben, dass die Schale nicht zum Verzehr geeignet ist. Bei losen Früchten ist dieser Vermerk auf dem Schild zur Ware zu finden.



Zusammenfassung und Kurzinfos

  • Oberflächenbehandlungsmittel ist ein Lebensmittelzusatzstoff, Überzugsmittel
  • Oberflächenbehandlungsmittel ist eine Funktionsklasse
  • Oberflächenbehandlungsmittel schützen Lebensmittel vor Qualitätsverlust, Aromaverlust, Schimmelpilzen
  • Oberflächenbehandlungsmittel werden verwendet für Zitrusfrüchte, Zitronen, Wurstwaren, Süßwaren, Käse, Orangen, Bananen, Kaffeebohnen
  • Oberflächenbehandlungsmittel wird verwendet für Limonen, Grapefruit



Quellen


  • Der Brockhaus Ernährung: Gesund essen - bewusst leben. Brockhaus, 2011 » Der Brockhaus Ernährung: Gesund essen - bewusst leben