Butylhydroxianisol, E 320, BHA, Tert-Butyl-4-hydroxyanisol


Englisch: Butylated hydroxyanisole, BHA
Französisch: Butylhydroxy-anisol, BHA
Italienisch: BHA, Butile-idrossi-anisolo
Spanisch: BHA, Butil hidroxianisol


Inhaltsverzeichnis

Butylhydroxianisol wird als Lebensmittelzusatzstoff in der Lebensmittelindustrie eingesetzt. Butylhydroxianisol ist unter der europäischen Zulassungsnummer E 320 in den Zusatzstoffklassen Antioxidationsmittel zugelassen. Auf der Zutatenliste von Lebensmitteln wird dieser Zusatzstoff als Butylhydroxianisol, BHA, tert-Butyl-4-hydroxyanisol oder E 320 deklariert.


Wirkung von Butylhydroxianisol in Lebensmitteln

Bei Butylhydroxianisol handelt es sich um ein künstlich hergestelltes Antioxidationsmittel. Als Antioxidans wirkt Butylhydroxianisol, kurz BHA, dem Verderb von fetthaltigen Lebensmitteln entgegen. Durch den Kontakt mit Sauerstoff können Farbstoffe, Aromen und Fette in Lebensmitteln verändert werden und verderben. Das Lebensmittel sieht unappetitlich aus und wird ungenießbar. Butylhydroxianisol verlangsamt diesen Prozess. Daneben wirkt BHA auch gegen Mikroorganismen. Diese Wirkung ist allerdings nur schwach ausgeprägt. Ein großer Vorteil von E 320 liegt darin, dass dieses Antioxidationsmittel relativ stabil ist und auch großer Hitze standhalten kann. So ist BHA auch nach dem Frittieren oder Backen noch im jeweiligen Lebensmittel enthalten. Butylhydroxianisol wird häufig mit anderen Antioxidantien wie Butylhydroxitoluol (E 321) und Gallaten kombiniert, da hierdurch die antioxidative Wirkung noch verstärkt werden kann.


Herstellung von Butylhydroxianisol

Butylhydroxianisol wird mithilfe einer chemischen Synthese hergestellt.


Verwendung von Butylhydroxianisol

Butylhydroxianisol ist vor allem für Lebensmittel zugelassen, die viel Fett enthalten. Dabei darf dieser Lebensmittelzusatzstoff nur bis zu einer bestimmten Höchstgrenze verwendet werden. Diese Höchstmengenbeschränkung bezieht sich ausschließlich auf den Fettanteil im jeweiligen Lebensmittel. Hinzukommt, dass die Höchstmengenbeschränkung für die Summe aller in einem Lebensmitteln verwendeten Zusatzstoffe wie Butylhydroxianisol (E 320), Butylhydroxitoluol (E 321) und Gallaten gilt.

Verwendet wird der Lebensmittelzusatzstoff Butylhydroxianisol in Lebensmitteln wie Kaugummi, Kuchenmischungen, Würzmitteln, Trockensuppen und Knabbererzeugnissen. Auch Nüssen und Süßigkeiten kann BHA zugesetzt werden.

Für Kosmetika, Arzneimittel, Tierfutter und Verpackungen für Lebensmittel wird Butylhydroxianisol ebenfalls eingesetzt und ist damit auch ein technischer Hilfsstoff.


Die gesundheitlichen Risiken von Butylhydroxianisol

Der ADI-Wert für diesen Lebensmittelzusatzstoff liegt bei 0,5 mg/kg Körpergewicht. Vom menschlichen Organismus wird Butylhydroxianisol schnell ausgeschieden. Dieser Lebensmittelzusatzstoff reichert sich daher nicht im Körper an. Für empfindliche Personen, die zu Allergien neigen, kann BHA jedoch bedenklich sein. So steht Butylhydroxianisol im Verdacht, pseudoallergische Reaktionen bei empfindlichen Menschen auszulösen. BHA kommt auch in Kosmetika vor und im Zusammenhang mit Kosmetika, die Butylhydroxianisol enthalten, wurden bereits allergische Hautreaktionen beobachtet. Die Studien über diesen Lebensmittelzusatzstoff sind noch nicht vollständig abgeschlossen. In wissenschaftlichen Untersuchungen wird noch geprüft, ob Butylhydroxianisol die Entstehung von Krebserkrankungen begünstigen kann. In Tierversuchen konnte bislang kein eindeutiges Ergebnis gefunden werden. Einige Studien deuten gar auf eine krebshemmende Wirkung dieses Lebensmittelzusatzstoffes hin. Es wird davon abgeraten, diesen Lebensmittelzusatzstoff häufig zu verzehren.



Quellen


  • Der Brockhaus Ernährung: Gesund essen - bewusst leben. Brockhaus, 2011 » Der Brockhaus Ernährung: Gesund essen - bewusst leben