Likörwein


Französisch: Vin de liquer


Inhaltsverzeichnis

Als Likörwein bezeichnet man Weine, die mit Alkohol aufgespritet wurden und meist noch einen beträchtlichen Teil an Restzucker enthalten, aber teilweise auch trocken ausgebaut werden können. Die Geschichte der Likörweine ist an den Mittelmeerraum gebunden, deswegen werden diese Weine heute manchmal auch als Südweine bezeichnet.

Meist wird ein Likörwein mit einem Dessertwein verwechselt, doch gibt es zwischen diesen Bezeichnungen deutliche Unterschiede. Ein Likörwein muss laut EU-Norm mindestens 12 % Vol. Alkohol enthalten. Das bedeutet, dass das Mostgewicht bei mindestens 84 ° Öchsle liegen muss. Nach dem Ausbau muss ein Likörwein sogar zwischen 15 und 22 % Vol. Alkohol enthalten. Als Alkoholzusatz darf nur geschmacksneutraler Weinbrand oder andere Destillate aus Wein verwendet werden. Bevor die alkoholische Gärung jedoch durch die Zugabe des Alkohols unterbrochen wird, muss der Wein mindestens 4 % Vol. Alkohol enthalten.

In Frankreich werden Likörweine als Vin de liquer bezeichnet und in der Familie der Vin Doux Naturel zusammengefasst. Zuden Vin Doux Naturel Weinen zählt beispielsweise der Banyuls.


Unterschied zwischen Likörwein und Süßwein

Likörwein wird gelegentlich mit Süßwein gleichgesetzt. Jedoch muss Süßwein nur mindestens 12,5 % Vol. Alkohol aufweisen. Likörwein zeichnen sich durch eine cremigere und etwas dickflüssigere Konsistenz als Süßwein aus. Die cremigere Struktur eines Likörweines resultiert aus dem Zusatz von Mostkonzentrat, der die Weine leicht dick- bzw. zähflüssiger erscheinen lässt.



Zusammenfassung und Kurzinfos

  • Muscat of Alexandria, Savagnin und Colombard wird verwendet zum Keltern von Likörwein



Quellen


  • Der Brockhaus Ernährung: Gesund essen - bewusst leben. Brockhaus, 2011 » Der Brockhaus Ernährung: Gesund essen - bewusst leben
  • Reinhard Matissek, Werner Baltes: Lebensmittelchemie. Springer Spektrum, 2015 » Lebensmittelchemie
  • Der große Larousse Gastronomique. Christian, 2012 » Der große Larousse Gastronomique
  • Hans-Joachim Rose: Die Küchenbibel: Enzyklopädie der Kulinaristik. Tre Torri Verlag, 2007 » Die Küchenbibel: Enzyklopädie der Kulinaristik
  • Prof. Dr. Waldemar Ternes, Alfred Täufel: Lebensmittel-Lexikon. Behr's Verlag, 2005 » Lebensmittel-Lexikon