Johannisbrot, Bockshörndl, Carobe, Karobe, Karube


Wissenschaftliche Bezeichnung: Ceratonia siliqua
Englisch: Locust bean, Carob
Französisch: Caroube
Italienisch: Carruba
Spanisch: Garrofa, Algarroba


Inhaltsverzeichnis
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Johannisbrot gehört zu der botanischen Familie der Hülsenfrüchte (bot.: Leguminosae, Fabaceae). Ursprünglich stammt die Frucht von der arabischen Halbinsel. Heute wird sie im ganzen Mittelmeerraum, den USA, Südafrika, Südaustralien und Neuseeland kultiviert. Die Bezeichnung Johannisbrot stammt von einer Legende. Diese besagt, dass sich Johannes der Täufer in der Wüste, neben Heuschrecken von den Früchten des Johannisbrotbaums ernährt haben soll. Der lateinische Name Ceratonia könnte zur Bezeichnung des Gewichtsmaßes Karat geführt haben. Denn die Samen der Früchte wiegen äußerst gleichmäßig 0,18 g (1 Karat = 0,2 g). Früher dienten sie Apothekern und Juwelieren als Gewichte.


Johannisbrot: Beschreibung

Die Früchte wachsen hängend, in Büscheln am immergrünen, bis zu 18 m hohen Johannisbrotbaum. Im Mittelmeerraum blühen die Bäume von August bis Dezember und tragen nach etwa 10 Monaten reife Früchte - das Johannisbrot. Die reifen Fruchthülsen sind gerade bis leicht gekrümmt. Die etwa 0,5 cm flache Schote ist 10 bis 27 cm lang und 1,5 bis 4 cm breit, ihre Ränder sind verdickt. Ihre Schale ist hart und glänzt hell- bis dunkelbraun. Im Inneren der Hülse befindet sich ein rötliches Fruchtfleisch, das 5 bis 15 rundlich-flache, hartschalige, braun glänzende Samenkörner umschließt.


Johannisbrot: Inhaltsstoffe

Das Fruchtfleisch besteht zu einem Großteil aus Zucker. Je nach Reifegrad zwischen 30 und 50%. Zudem enthält das Fruchtfleisch etwa 35 % Stärke, Eiweiß, Fett, die Mineralstoffe Calcium, Phosphor und Gerbstoffe. Der für manche Menschen unangenehme, ranzige Geruch ist auf den Gehalt an Isobuttersäure zurück zu führen. Der Geschmack ist wegen des hohen Zuckergehalts süß. Johannisbrot hat leicht eine abführende Wirkung.


Johannisbrot: Verwendung

Johannisbrot ist in den Anbauländern für ärmere Volksschichten ein wichtiges Nahrungsmittel. Es dient dort aber auch zur Herstellung eines starken Branntweins sowie als nahrhaftes Futtermittel für die Viehzucht. In einigen Ländern wird die Frucht des Johannisbrotbaums gepresst und aus dem Saft ein Sirup (Kaftan) hergestellt, der wiederum zum Einmachen von anderen Früchten verwendet wird. Zudem wird aus den Früchten ein Hustentee, der so genannte Brusttee hergestellt oder auch zu Rum verarbeitet.

Aus dem Kern des Samens wird Johannisbrotkernmehl hergestellt. Ein kennzeichnungspflichtiger Lebensmittelzusatzstoff, der in der Lebensmittelindustrie als Binde- und Verdickungsmittel oder als Stabilisator Verwendung findet. Geröstete und gemahlene Samen werden als Zusatz oder als Ersatz für Kakao bzw. Trinkschokolade und Kaffee, dem so genannten Karubenkaffee verwendet.

Als frisches Obst diente Johannisbrot früher oft als Naschwerk für Kinder. Heute hat es als Frischobst keine große Bedeutung mehr. Frische Früchte werden gewaschen und roh gekaut. Die Hülsen des Johannisbrots lassen sich leider nicht schälen, darum muss man sie mitessen.



Quellen


  • Der Brockhaus Ernährung: Gesund essen - bewusst leben. Brockhaus, 2011 » Der Brockhaus Ernährung: Gesund essen - bewusst leben
  • Reinhard Matissek, Werner Baltes: Lebensmittelchemie. Springer Spektrum, 2015 » Lebensmittelchemie
  • Der große Larousse Gastronomique. Christian, 2012 » Der große Larousse Gastronomique
  • Hans-Joachim Rose: Die Küchenbibel: Enzyklopädie der Kulinaristik. Tre Torri Verlag, 2007 » Die Küchenbibel: Enzyklopädie der Kulinaristik
  • Prof. Dr. Waldemar Ternes, Alfred Täufel: Lebensmittel-Lexikon. Behr's Verlag, 2005 » Lebensmittel-Lexikon