Klosterneuburger Mostwaage, KMW


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Die Klosterneuburger Mostwaage oder kurz KMW ist ein in Österreich gebräuchliches Gerät zur Bestimmung des Mostgewichtes in Grad KMW. Die Klosterneuburger Mostwaage wurde 1861 von Freiherr August Wilhelm von Babo, dem ersten Direktor der Klosterneuburger Weinbauschule entwickelt, entspricht aber in seiner Funktion der vorher erfundenen Oechslewaage. Es wird der Zuckergehalt in Gewichtsprozenten angegeben, d. h. ein Grad KMW entspricht einem Gewichtsprozent Zucker im Traubenmost. Wie beim Mostgewicht will der Winzer mit dem ermittelten Grad KMW eine Prognose für die spätere Weinqualität erstellen. Dazu ist wichtig zu wissen, wieviel Volumenprozent Alkohol aus dem vor der Gärung vorhandenen Zucker zu erwarten ist.


Berechnung in Oechsle

Die Umrechnung von °KMW in Oechslegrade kann mit der Formel x Grad KMW = (0,022 * x + 4,54) * x Grad Oechsle (Zur Berechnung muss das x mit dem ermittelten Wert Grad KMW ersetzt werden). Danneben gibt es zur Umrechnung von KMW in Oechsle die oft verwendete Faustregel: 1° KMW entspricht 5° Oechsle, die allerdings nur als grober Näherungswert verwendet werden kann. Im Bereich um 100° Oechsle ist diese Näherung exakt, darunter liefert sie zu hohe, darüber zu niedrige Werte. Dieses Ungleichverhältniss stammt daher, dass Grad Oechsle und Grad KMW nicht proportional sondern mit einer quadratischen Relation zusammenhängen. Die Verwendung der Faustregel ist aber durchaus angemesen, da der vorhandene Zucker oft nicht ganz vergoren wird und die Ausbeute von der Hefe und anderen Faktoren abhängig ist.



Quellen


  • Hans Ambrosi: Wein A bis Z. Gräfe & Unzer, 1994 » Wein A bis Z