Calciumoxid, E 529, Branntkalk, Ungelöschter Kalk, Gebrannter Kalk, Ätzkalk


Englisch: Calcium oxide
Französisch: Oxyde de calcium
Italienisch: Ossido di calcio
Spanisch: óxido de calcio


Inhaltsverzeichnis

Calciumoxid ist ein Lebensmittelzusatzstoff und trägt die europäische Zulassungsnummer E 529. Auf der Zutatenliste von Lebensmitteln kann Calciumoxid auch als Branntkalk und unter seiner E-Nummer deklariert sein. In der Lebensmittelindustrie wird Calciumoxid in der Funktionsklasse der Säureregulatoren geführt.

Calciumoxid – auch bekannt als Branntkalk, gebrannter Kalk, Ätzkalk und ungelöschter Kalk – ist ein weißes Pulver, welches mit Wasser unter einer starken Wärmeentwicklung reagiert. Durch diese exotherme Reaktion entsteht Calciumhydroxid (E 526). Der Stoff liegt als weißes, kristallines Pulver vor und ist nicht brennbar.


Verwendung von Calciumoxid

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In der Lebensmittelindustrie wird Calciumoxid unter der Nummer E 529 als Lebensmittelzusatzstoff eingesetzt. E 529 dient in erster Linie als Säureregulator. Allerdings wird Calciumoxid in der Regel als technischer Hilfsstoff verwendet. Technische Hilfsstoffe werden nur für die Herstellung des jeweiligen Lebensmittels benötigt, sind im Endprodukt jedoch nicht mehr enthalten. Dient Calciumoxid als technischer Hilfsstoff, dann muss diese Verbindung nicht auf der Zutatenliste vermerkt werden. E 529 findet unter anderem Verwendung in der Aufbereitung von Trinkwasser.

Calciumoxid unterliegt den gleichen Zulassungsbedingungen wie Calciumhydroxid (E 526). So ist auch E 529 als Zusatzstoff für Lebensmittel allgemein zugelassen. Von dieser Regelung ausgenommen sind Lebensmittel, die aufgrund gesetzlicher Bestimmungen nicht durch Lebensmittelzusatzstoffe verändert werden dürfen. Auch Lebensmittel, die unbehandelt verkauft werden sollen, dürfen nicht mit Calciumoxid versetzt werden.

Eingesetzt wird E 529 unter anderem für Muskatnüsse, Nahrungsergänzungsmittel und Kakaorohmassen. Eine Beschränkung der Höchstmenge gibt es nicht, Calciumoxid darf bis quantum satis verwendet werden. Quantum satis kann mit "ausreichende Menge" übersetzt werden. Dies bedeutet, Lebensmittelhersteller dürfen genau so viel Calciumoxid verwenden, wie für die Erreichung der gewünschten Wirkung notwendig ist.

Verwendet wird Calciumoxid auch für Kosmetika und Arzneimittel. Im Bauwesen dient diese Verbindung der Herstellung von Anstrichen, Bindemitteln und Imprägnierungen.


Herstellung von Calciumoxid

Für die industrielle Verwendung wird Calciumoxid in der Regel durch Kalkbrennen gewonnen. Calciumcarbonat (Kalkstein) wird ab einer Temperatur von etwa 800 °C entsäuert. Das bedeutet, dass Kohlendioxid ausgetrieben wird und dabei Calciumoxid entsteht. Calciumoxid bildet sich außerdem durch die Verbrennung von elementarem Calcium an der Luft. Elementares Calcium hat jedoch einen hohen Preis und insofern eignet sich diese Form der Herstellung nur für kleinere Maßstäbe wie etwa Laborversuche.


Gesundheitliche Risiken durch Calciumoxid

In seiner Eigenschaft als Lebensmittelzusatzstoff gilt Calciumoxid als unbedenklich für die menschliche Gesundheit. Aus diesem Grund wurde für E 529 kein ADI-Wert bestimmt.



Zusammenfassung und Kurzinfos

  • Calciumoxid besitzt keine Empfehlung für einen ADI-Wert
  • Calciumoxid ist ein Lebensmittelzusatzstoff, Säureregulator, technischer Hilfsstoff
  • Calciumoxid ist einsetzbar bis quantum satis
  • Calciumoxid wird verwendet für Muskatnuss, Nahrungsergänzungsmittel, Kakaorohmasse, Trinkwasser



Quellen


  • Der Brockhaus Ernährung: Gesund essen - bewusst leben. Brockhaus, 2011 » Der Brockhaus Ernährung: Gesund essen - bewusst leben