Bilanzierte Diäten


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Eine bilanzierte Diät ist eine Diät, die nach einer genauen Nährstoffmenge und für spezielle Bedürfnisse zusammengestellt wird. Bilanzierte Diäten bestehen häufig aus diätetischen Lebensmitteln, die in ihrer Zusammensetzung und Beschaffenheit optimal auf bestimmte Personengruppen abgestimmt sind.

Bilanzierte Diäten kommen vor allem bei bestimmten Anforderungen an die Ernährung zum Einsatz. Gründe für spezielle Ernährungsbedürfnisse eines Menschen können Erkrankungen, spezielle Lebensumstände oder große körperliche Belastungen sein. Eine bilanzierte Diät wird so zusammengestellt, dass sie diese Bedürfnisse erfüllt. Nährstoffe, Vitamine und Mineralstoffe müssen in ausreichender Menge zur Verfügung stehen und angepasst an den Bedarf zugeführt werden können. Bilanzierte Diäten gibt es als "ergänzende bilanzierte Diät" und als "vollständige bilanzierte Diät". Eine komplette bilanzierte Diät deckt den ganzen Nährstoffbedarf, eine ergänzende Diät deckt dagegen nur einen bestimmten Teil an Nährstoffen.

Die meisten bilanzierten Diäten werden in flüssiger Form hergestellt. Sie kommen dann zum Einsatz, wenn man sich nicht mehr allein ernähren kann und über spezielle Nahrung ernährt werden muss. Deshalb sind bilanzierte Diäten oftmals flüssig. Sie können – so keine Schluckbeschwerden bestehen – als Trinknahrung zugeführt werden oder aber über eine Sonde. Bei einer ergänzenden Diät wird lediglich ein Teil der benötigten Nährstoffe zugeführt, darüber hinaus muss noch Nahrung aufgenommen werden. Bei der vollbilanzierten Diät dagegen wird der Organismus mit allen essentiellen und auch nicht essentiellen Nährstoffen optimal versorgt. Unterscheiden muss man hier hochmolekulare, niedermolekulare und stoffwechseladaptierte Trink- oder Sondennahrung. Hochmolekulare bilanzierte Diäten sind mit der Standardnahrung vergleichbar. Bei der niedermolekularen Sondennahrung handelt es sich in der Regel um Oligopetiddiäten, die an die speziellen Bedürfnisse bei Nahrungsmittelallergien und Resorptionsstörungen angepasst sind. Bei Krankheiten wie Diabetes oder Nierenschwäche müssen stoffwechseladaptierte Produkte eingesetzt werden. Die Elementardiät wird beispielsweise bei Patienten mit Morbus Crohn eingesetzt.

Eiweißdefinierte Diäten wie die Schwedendiät oder die Kartoffel-Ei-Diät können ebenfalls als bilanzierte Diät bezeichnet werden. Hier ist die tägliche Zufuhr von Eiweiß genau festgelegt. Zudem ist die Biologische Wertigkeit bei der Kartoffel-Eiweiß-Diät besonders hoch.
Bei einer Formula-Diät, die der Gewichtsreduktion dient, spricht man ebenfalls von einer bilanzierten Diät, denn auch hier wird der komplette Nährstoffbedarf mit Hilfe eines speziellen, diätetischen Pulvers gedeckt. Bilanzierte Diäten kennt man auch bei der Astronautennahrung.



Quellen


  • Der Brockhaus Ernährung: Gesund essen - bewusst leben. Brockhaus, 2011 » Der Brockhaus Ernährung: Gesund essen - bewusst leben
  • Reinhard Matissek, Werner Baltes: Lebensmittelchemie. Springer Spektrum, 2015 » Lebensmittelchemie
  • Der große Larousse Gastronomique. Christian, 2012 » Der große Larousse Gastronomique
  • Hans-Joachim Rose: Die Küchenbibel: Enzyklopädie der Kulinaristik. Tre Torri Verlag, 2007 » Die Küchenbibel: Enzyklopädie der Kulinaristik
  • Prof. Dr. Waldemar Ternes, Alfred Täufel: Lebensmittel-Lexikon. Behr's Verlag, 2005 » Lebensmittel-Lexikon