Schalentiere, Schalenweichtiere, Schaltiere, Weichtiere


Wissenschaftliche Bezeichnung: Mollusca
Englisch: Shellfish
Französisch: Coquillages
Spanisch: Mariscos


Inhaltsverzeichnis

Schalentiere sind wirbellose Tiere mit weichen Körpern. Sie gehören aus zoologische Sicht zu den Weichtieren (zool.: Mollusca). Mollusken enthalten ca. 130000 Arten die alle Lebensräume des Meeres, des Süßwassers und des Landes besiedeln. Zu den Schalentieren zählen Muscheln Schnecken und Kopffüßler. Der Körper aller Weichtiere wird in drei Abschnitte unterteilt:

  • Kopf: Er trägt die Mundöffnung und oft auch hoch entwickelte Sinnesorgane wie Fühler (beispielsweise: Schnecken) oder Tentakeln (beispielsweise: Tintenfische).
  • Fuß: Er ist sehr muskulös und dient i.d.R. der Fortbewegung.
  • Eingeweidesack: Er beinhaltet die meisten vegetativen (ungeschlechtlichen) Organe. Er ist vom Fußbereich durch eine Mantelfalte abgesetzt. Unter der Mantelfalte liegen die Atmungsorgane (Kiemen). Der Rand der Mantelfalte (Mantelrand) scheidet die Schale ab.

Das Gehäuse bzw. die Schale ist extrem vielgestaltig und ist das auffälligste Merkmal der meisten Mollusken. Sie bietet den Tieren Schutz, Stabilität und einen Ansatz für die Muskeln. Die Schale wird aus kohlensaurem Kalk gebildet und vom Mantelrand ausgeschieden. Der Kalk wird aus der Nahrung aufgenommen und mit Hilfe der Atmungskohlensäure aus dem Boden gelöst. Die Schale selbst besteht aus drei Schichten: Dem Periostracum, dem Ostracum und dem Hypostracum.

  • Das Periostracum ist eine organische Schicht, die die darunter liegenden Kalkschichten vor dem Abbau durch Säureeinwirkung und vor bohrenden Organismen schützt.
  • Das Ostracum besteht aus unzähligen vertikal zur Oberfläche stehenden Kalkprismen. Die Kalkprismen sind durch ein bestimmtes Protein (Eiweiß) von einander getrennt. Die entstehen zwischen dem frisch gebildetem Periostracum und der Manteloberfläche.
  • Das Hypostracum bildet die Innenschicht der Schalen. Sie wird in Form von dünnen, horizontal liegenden Plättchen von der Manteloberfläche abgeschieden. Die innerste Zone des Hypostracums ist die Perlmuttschicht. Diese Perlmuttschicht ist nochmals mit einer sehr dünnen Haut (Epidermis) überzogen. Geraten nun Fremdkörper zwischen die Epidermis und Perlmuttschicht werden sie mit Perlmutter überkleidet, es kommt zur Ausbildung einer Perle.

Alle Schalentiere sind reich an Eiweiß und somit sehr leicht verderblich. Darum muss beim Verzehr unbedingt auf die Frische der Ware geachtet werden. Dies gilt in besonderem Maße für roh gegessene Arten wie beispielsweise Austern.



Quellen


  • Der Brockhaus Ernährung: Gesund essen - bewusst leben. Brockhaus, 2011 » Der Brockhaus Ernährung: Gesund essen - bewusst leben
  • Christian Teubner, Ralph Bürgin, Holger Hofmann, Prof. Dr. Kurt Lillelund, Anton Mosimann, Dr. Fritz Terofal, Dr. Michael Türkay: Seafood : Kochbuch und Lexikon von Fisch und Meeresfrüchten. Gräfe & Unzer, 1998 » Seafood : Kochbuch und Lexikon von Fisch und Meeresfrüchten
  • Dr. Birgit Rehlender: Leitsätze 2016 (ehemals Deutsches Lebensmittelbuch). Behr's Verlag, 2016 » Leitsätze 2016 (ehemals Deutsches Lebensmittelbuch)