Vinho Verde - Weinanbaugebiet, Minho, Entre-Douro-e-Minho


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Als Vinho Verde, Minho oder Entre-Douro-e-Minho bezeichnet man ein bekanntes portugiesisches Weinanbaugebiet. Es befindet sich im äußersten Nordwesten des Landes zwischen der Stadt Porto und der Staatsgrenze zu Spanien. Die schon in der Antike zur Zeit der Römer für Weinbau bekannte Region bildet die größte D.O.C. des Landes und wird vom Fluss Minho im Norden, dem Atlantik im Westen und dem Fluss Douro im Osten begrenzt.

Der Name der Region bedeutet zu Deutsch so viel wie "grüner Wein", bezieht sich aber nicht auf die Farbe der Wein. Demzufolge darf nicht nur Weißwein sondern auch Rotwein und Roséwein unter der Bezeichnung Vinho Verde vermarktet werden. Der Name beruht vielmehr auf der jugendlichen Frische und der Leichtigkeit der Weine sowie auf der Tatsache dass sie teilweise aus noch grünen (unreifen) Trauben gewonnen werden. Insgesamt stehen im Vinho Verde mehr als 30.000 ha Rebfläche zur Verfügung. Da der Großteil der Winzer nur über kleine Parzellen verfügt wird das Geschehen bis heute von großen Kellereien und Winzergenossenschaften geprägt.

Um die Qualität und die Güte der Weine zu sichern, welche schon im Mittelalter äußert populär waren, wurde das Anbaugebiet bereits 1908 erstmals klassifiziert und seine Grenzen gesetzlich festgelegt. 1926 wurde dann eine eigene Behörde, die so genannte CVRVV (Comissão de Viticultura da Região dos Vinhos Verdes) ins Leben gerufen, welche die Qualität und die Herstellung der Weine bis heute überwacht.


Topografie und Klima

Im Vinho Verde herrscht ein stark vom Atlantik beeinflusstes kühles Klima. Die Region gilt als die Regenreichste des Landes. Im Jahresdurchschnitt liegen die Niederschlagmengen bei 1500 bis 2000 mm. Dabei konzentrieren sich die Regenfälle auf den Winter und das Frühjahr und lassen dadurch die lokale Vegetation üppig ausfallen. Im Sommer und im Herbst ist es dagegen etwas milder und sehr windig. Die kargen Böden sind äußert sandig und setzen sich hauptsächlich aus Granit zusammen. Optimale Bedingungen für qualitativen Weinbau bilden 2 schmale Streifen aus Schiefer welche sich durch das Gebiet ziehen.

Subregionen des Vinho Verde

  • Amarante
  • Ave
  • Baião
  • Basto
  • Cávado
  • Lima
  • Monção, Melgaço
  • Paiva
  • Sousa

Östlich von Vinho Verde liegt das allerdings nicht als D.O.C. klassifizierte aber dennoch bedeutende Anbaugebiet Trás-os-Montes, das durch seine halb trockenen Roséweine Mateus und Lancer`s Rosé weltweit bekannt wurde.


Rebsorten

Ein weiteres Charakteristikum der Region sind die hohen Pergolen an denen Reben gezogen werden. Sie sorgen für eine optimale Belüftung des Traubengutes und senken das Risiko der Schimmel- bzw. Fäulnisbildung welche das vorherrschende feuchtwarme Klima mit sich bringt. Das hohe Wachstum der Reben hat zur Folge, dass die Weine meist nur über geringe Alkoholwerte verfügen. Im Zuge der Modernisierung der Weingärten griffen einige Winzer im Laufe des 21. Jhd. auf die verschiedensten Formen der Kordonerziehung zurück, welche nicht nur die Ernte deutlich erleichterten sondern auch den Alkoholgehalt der Weine steigerten und ihre Aromen deutlich intensivierten. Im Anbau bevorzugen die Winzer meist regionale Rebsorten. So sind für die Herstellung von Weißweinen vor allem die weißen Rebsorten Alvarinho, Arinto, Avesso, Azal, Batoca, Loureiro und Trajadura von Bedeutung. Bei den roten Rebsorten sind Alvarelhão, Amaral, Borraçal, Espadeiro, Padeiro, Pedral, Rabo de Ovelha und Vinhão von Bedeutung.


Eigenschaften

Ausschlaggebend für das Aroma und den Charakter der Weine sind vor allem das kühle Klima, die spezielle Aufzucht der Reben und die frühe Lese des Traubengutes. In der Vergangenheit führte man noch zum Großteil eine malolaktische Gärung durch welche seit der Jahrtausendwende vermehrt unterlassen und durch die Anreicherung des Weines mit Kohlensäure ersetzt wird.

Die Vinhos Verdes zeichnen sich durch ihr feines Säurespiel, ihre Fische und ihre Perlage aus. Sie werden selten mit einem Jahrgang versehen und verfügen meist über einen geringen Alkoholgehalt und sollten daher immer jung getrunken werden. Einzig und allein die Weine aus Monção, welche reinsortig aus Alvarinho hergestellt werden dürfen einen höheren Alkoholgehalt aufweisen.

Die Weißweine sind stets spritzig, leicht und ähneln denen aus dem spanischen Weinanbaugebiet Galizien. Die Rotweine sind im Gegensatz dazu eher einheitlich im Charakter, von tiefdunkler Farbe und werden meist im Land selbst getrunken und nicht exportiert. Sie können im Gegensatz zu anderen Rotweinen auch perfekt in gekühltem Zustand genossen werden.


Wichtige Produzenten



Rebsorten aus Vinho Verde

Rebsorten die in Vinho Verde angebaut werden:



Zusammenfassung und Kurzinfos

  • Folhal, Doçal Tinto, Caracol, Cainho de Moreira, Rabigato, Arinto, Azal Branco, Batoca, Amaral, Borraçal, Padeiro, Espadeiro Tinto, Pedral, Rabo de Ovelha, Folgasão und Sercial wird angebaut in Vinho Verde
  • Vinho Verde grenzt an Spanien
  • Vinho Verde ist ein Weinanbaugebiet
  • Vinho Verde liegt in Portugal



Quellen


  • Andre Domine: Wein. Könemann, 2002 » Wein