Schroth-Kur


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Bei der so genannten Schroth-Kur handelt es sich nicht um eine Diät, sondern um eine Art des Heilfastens die als alternatives Heilverfahren zur Entgiftung und Entschlackung des Körpers eingesetzt wird. Dabei werden Trocken- und Trinktage miteinander kombiniert.


Merkmale der Schroth-Kur

Irrtümlicherweise könnte man dem Namen nach annehmen, dass es sich hierbei um eine Art Körnerkur handelt. Das ist jedoch nicht der Fall, denn die Schroth-Kur geht auf ihren Erfinder Johann Schroth zurück.
Eine Schroth-Kur dauert in der Regel genau wie das Fasten zwei bis drei Wochen. Ebenso wie bei verschiedenen Fastenarten ist hier das erklärte Ziel eine Entgiftung des Körpers. Hierdurch sollen die Selbstheilungskräfte des Körpers gefördert werden. Außerdem erfolgt zumeist auch eine Gewichtsreduktion.

Die Schroth-Kur besteht in erster Linie aus einer salz-, fett- und eiweißarmen Ernährung. Gegessen werden Reis, Grieß, Haferbrei, Obst, Gemüse und trockene Brötchen. Außerdem werden abwechselnd Trink- und Trockentage eingehalten. Die klassische Schroth-Kur sieht pro Woche drei Trockentage vor, an denen weniger als ein halber Liter Flüssigkeit zumeist in Form von Mineralwasser Tee, Saft oder Wein aufgenommen werden darf. Zusätzlich kommen feuchte Wickel zur Anwendung.

Mit Hilfe der Schroth-Kur sollen körperliche Beschwerden wie Stoffwechselerkrankungen, Übergewicht, Allergien und Migräne positiv beeinflusst werden. Die Schroth-Kur sollte ausschließlich unter ärztlicher Aufsicht durchgeführt werden. Es gibt Kurkliniken, die die Schroth-Kur entsprechend unterstützen. Denn durch die geringe Flüssigkeitszufuhr an den Trockentagen, kann es zu einer starken Kreislaufbelastung kommen. Außerdem gibt es einige Patienten, die an einer Schroth-Kur nicht teilnehmen dürfen. Dazu gehören beispielsweise Schwangere und Krebskranke.


Schrothsche Packungen

Zu einer der Besonderheiten der Schroth-Kur zählen die Schrothschen Packungen. Dabei werden die Körper, Arme und Beine in ein nasses, ausgewrungenes Leintuch geschlungen und darüber Wolldecken gelegt. Dabei wird der ganze Körper bis auf den Gesichtsbereich des Kopfes eingepackt. In dieser Packung verbleibt der Kurgast je nach körperlichen Wohlbefinden in der Regel 1 bis 2 Stunden gelegentlich auch länger. Während der Packung steigt die Körpertemperatur um 1 bis 2 °C an (der Stoffwechsel wird angeregt und erhöht sich). Die Erhöhung der Körpertemperatur soll u. a. zu einer Steigerung der Abwehrkräften führen, eine krampflösende Wirkung haben und wichtige Funktionen Haut beleben, trainieren und aktivieren. Dazu zählen beispielsweise die Empfindlichkeit gegenüber Wind und Kälte oder die Stärkung des natürlichen, Bakterien abweisenden Säure Mantel der Haut durch die Schweißproduktion während der Schrothschen Packung.


Individuelle Anpassungen der Schroth-Kur

Da die aufgenommene Flüssigkeitsmenge im Ganzen sehr gering ist und Alkohol konsumiert werden darf, ist die Schroth-Kur äußerst umstritten. Darum und aufgrund der starken Kreislaufbelastung an den Trockentagen, wird die Kur durch den Kurarzt an die Bedürfnisse jedes einzelnen Gastes bzw. Patienten angepasst. So kann beispielsweise die tägliche Trinkmenge erhöht oder auf den Alkohol verzichtet werden.

Wer sich der Schroth-Kur zu Abnehmen unterzieht sollte anschließend sein Ernährungsverhalten dem neuen Stoffwechsel anpassen. Hier kann ein anschließendes Beratungsgespräch mit dem Kurarzt oder einem Ernährungsberatung helfen seine Ernährung entsprechend umzustellen, um zu vermeiden, dass der berüchtigte Jo-Jo-Effekt ausbleibt.



Quellen


  • Der Brockhaus Ernährung: Gesund essen - bewusst leben. Brockhaus, 2011 » Der Brockhaus Ernährung: Gesund essen - bewusst leben
  • Reinhard Matissek, Werner Baltes: Lebensmittelchemie. Springer Spektrum, 2015 » Lebensmittelchemie
  • Der große Larousse Gastronomique. Christian, 2012 » Der große Larousse Gastronomique
  • Hans-Joachim Rose: Die Küchenbibel: Enzyklopädie der Kulinaristik. Tre Torri Verlag, 2007 » Die Küchenbibel: Enzyklopädie der Kulinaristik
  • Prof. Dr. Waldemar Ternes, Alfred Täufel: Lebensmittel-Lexikon. Behr's Verlag, 2005 » Lebensmittel-Lexikon