Stärkenatriumoctenylsuccinat, E 1450


Englisch: Starch sodium octenyl succinate
Französisch: Octényle succinate d'amidon sodique
Italienisch: Ottenilsuccinato di amido e sodio
Spanisch: Octenilsuccionato sódico de almidón


Inhaltsverzeichnis

Stärkenatriumoctenylsuccinat gehört zu den chemisch modifizierten Stärken, die von der Lebensmittelindustrie als Lebensmittelzusatzstoff verwendet wird und je nach Verwendungszweck als Verdickungsmittel Emulgator, Stabilisator und Trägerstoff eingesetzt wird. Als Zusatzstoff trägt Hydroxypropylstärke die europäische Zulassungsnummer E 1450. Auf der Zutatenliste von Lebensmitteln kann Hydroxypropylstärke auch lediglich als modifizierte Stärke oder chemisch modifizierte Stärke deklariert sein.


Eigenschaften von Stärkenatriumoctenylsuccinat

Bei Stärkenatriumoctenylsuccinat handelt es sich um einen chemischen Abkömmling der natürlichen Stärke. Durch verschiedene chemische Reaktionen wird die natürliche Stärke so verändert, dass sie neue chemische Eigenschaften aufweist und sich für die Verwendung in der Lebensmittelindustrie optimal eignet. So quillt Stärkenatriumoctenylsuccinat im Gegensatz zu natürlicher Stärke bereits im kalten Wasser und bildet in Verbindung mit Flüssigkeiten zähe Massen aus. Zudem fungiert E 1450 als Emulgator. Stärkenatriumoctenylsuccinat ermöglicht zum einen das Vermischen verschiedener Komponenten wie Öl und Wasser und verhindert zum anderen die Entmischung einzelner Bestandteile. Darüber hinaus ist Stärkenatriumoctenylsuccinat zudem in der Lage stabile Schäume zu bilden. E 1450 dient unter anderem dazu Lebensmitteln Stabilität zu verleihen, die thermischen Belastungen wie dem Einfrieren und dem Auftauen ausgesetzt sind. Diese Eigenschaft wird insbesondere für Tiefkühlprodukte ausgenutzt, denn E 1450 verhindert das Austreten Wasser während dem Auftauen.


Herstellung von Stärkenatriumoctenylsuccinat

Um Stärkenatriumoctenylsuccinat herzustellen wird eine chemische Reaktion zwischen natürlicher oder bereits modifizierter Stärke mit Octenylbernsteinsäureanhydrid [1] herbeigeführt. Die Stärken können aus Weizen, Kartoffeln und Mais gewonnen werden. Hierbei könnte auch Stärke von gentechnisch veränderten Kartoffeln, Mais oder Weizen (siehe auch: Liste genetisch veränderter Zusatzstoffe) zum Einsatz kommen.


Verwendung von Stärkenatriumoctenylsuccinat

E 1450 ist grundsätzlich für alle Lebensmittel zugelassen. Ausgenommen sind lediglich Lebensmittel, die unbehandelt bleiben sollen und solche, die aufgrund gesetzlicher Regelungen nicht durch Zusätze verändert werden dürfen. Eine Höchstmengenbeschränkung gibt es nur für Säuglings- und Kleinkindnahrung. Hier darf höchstens 50 g Stärkenatriumoctenylsuccinat pro Kilogramm Lebensmittel enthalten sein. Ansonsten darf dieser Zusatzstoff darf ohne Beschränkung der Höchstmenge bis zur ausreichenden Menge (quantum satis) verwendet werden. Das bedeutet es darf gerade so viel E 1450 zur Herstellung von Lebensmitteln verwendet werden, wie es zur Produktion notwendig ist. Verwendet wird E 1450 in Kindernahrung, Cremés, Desserts und Gebäckfüllungen. Dieser Zusatzstoff wird in der Lebensmittelindustrie zudem als Trägerstoff von Vitaminen und anderen Lebensmittelzusatzstoffen eingesetzt.


Stärkenatriumoctenylsuccinat: Gesundheitliche Risiken

Stärkenatriumoctenylsuccinat gilt als gesundheitlich unbedenklich. Für diesen Zusatzstoff wurde kein ADI-Wert festgelegt. E 1450 wird ebenso wie natürliche Stärke verdaut und in den Kohlenhydratstoffwechsel aufgenommen.

[1] Octenylbernsteinsäureanhydrid ist eine klare, farblose bis gelbliche Flüssigkeit, die als Modifiziermittel für Stärke verwendet wird. Octenylbernsteinsäureanhydrid ist eine heterozyklische organische chemische Verbindung und das Säureanhydrid der Bernsteinsäure.
Heterocyclen sind cyclische chemische Verbindungen mit ringbildenden Atomen aus mindestens zwei verschiedenen chemischen Elementen.
Organische chemische Verbindungen sind Verbindungen des Kohlenstoffs.
Säureanhydride oder nur Anhydride sind Derivate von von Säuren mit einer Sauerstoff-Verbindung (oxidische Säure).
Als Derivat wird in der Chemie ein abgeleiteter Stoff ähnlicher Struktur zu einer entsprechenden Grundsubstanz bezeichnet.



Quellen


  • Der Brockhaus Ernährung: Gesund essen - bewusst leben. Brockhaus, 2011 » Der Brockhaus Ernährung: Gesund essen - bewusst leben
  • Reinhard Matissek, Werner Baltes: Lebensmittelchemie. Springer Spektrum, 2015 » Lebensmittelchemie
  • Der große Larousse Gastronomique. Christian, 2012 » Der große Larousse Gastronomique
  • Hans-Joachim Rose: Die Küchenbibel: Enzyklopädie der Kulinaristik. Tre Torri Verlag, 2007 » Die Küchenbibel: Enzyklopädie der Kulinaristik
  • Prof. Dr. Waldemar Ternes, Alfred Täufel: Lebensmittel-Lexikon. Behr's Verlag, 2005 » Lebensmittel-Lexikon