Sorbitanmonopalmitat, E 495


Englisch: Sorbitane mono palmitate
Französisch: Monopalmitate de sorbitane
Italienisch: Sorbitano mono-palmitato
Spanisch: Monopalmitato de sorbitán


Inhaltsverzeichnis

Sorbitanmonopalmitat ist ein Lebensmittelzusatzstoff und trägt die europäische Zulassungsnummer E 495. Auf der Zutatenliste von Lebensmitteln kann dieser Zusatzstoff (wie Sorbitanmonooleat, Sorbitantristearat, Sorbitanmonostearat oder Sorbitanmonolaurat) auch als Sorbitanfettsäureester deklariert sein. In der Lebensmittelindustrie wird Sorbitanmonopalmitat der Funktionsklasse der Emulgatoren zugeordnet.

Sorbitanmonopalmitat ist ein künstlich hergestellter Zusatzstoff und wird den sogenannten Sorbitanfettsäureestern zugerechnet. Bei Sorbitanfettsäureestern handelt es sich um chemische Verbindungen, die durch eine Veresterung von unterschiedlichen Speisefettsäuren mit Sorbit entstehen. Die dadurch entstandenen Esterverbindungen werden von der Lebensmittelindustrie aufgrund ihrer emulgierenden Wirkung eingesetzt. Zudem sorgt E 495 dafür, dass die Kristallstruktur in festen Fetten stabilisiert wird und Lufteinschlüsse in Lebensmitteln möglich sind. Lufteinschlüsse erzeugen schaumige Ergebnisse und vermitteln ein lockeres, schaumiges Mundgefühl.


Verwendung

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Der Einsatz von Sorbitanmonopalmitat ist nicht für Lebensmittel im Allgemeinen erlaubt. Dieser Lebensmittelzusatzstoff darf von der Lebensmittelindustrie nur für bestimmte Lebensmittel verwendet werden. Eine Höchstmenge ist ebenfalls vorgeschrieben.

Genutzt wird E 495 beispielsweise für Speiseeis (maximal 0,5 g/kg), Kaffeeweißer (maximal 5 g/kg), feine Backwaren wie Blätterteiggebäck, Kekse, Kuchen (maximal 10 g/kg), Glasuren und Überzüge für Feinbackwaren (maximal 5 g/kg), Fettemulsionen (maximal 10 g/kg), Teekonzentrate (maximal 0,5 g/kg), Fruchtgelees und Konfitüren (maximal 0,25 g/kg), Schokolade und Kakaoerzeugnisse (maximal 10 g/kg) sowie Kaugummi (bis maximal 5 g/kg), Zuckerwaren (bis maximal 5 g/kg), Desserts (bis maximal 5 g/kg) und emulgierte Saucen (bis maximal 5 g/kg). Auch für Nahrungsergänzungsmittel und Backhefe darf Sorbitanmonopalmitat verwendet werden. Hier gibt es jedoch keine Beschränkung der Höchstmenge. Lebensmittelhersteller dürfen den Zusatzstoff bis quantum satis, also bis zur benötigten Menge einsetzen.


Herstellung

Sorbitanfettsäureester wie das Sorbitanmonopalmitat werden grundsätzlich künstlich hergestellt. Hierfür ist eine mehrstufige chemische Reaktion notwendig. Durch den chemischen Prozess wird eine Reaktion zwischen dem Zuckeralkohol Sorbit und Speisefettsäuren herbeigeführt. Die dafür eingesetzten Fettsäuren sind in der Regel pflanzlichen Ursprungs. Sie können beispielsweise von Sojabohnen stammen. Die Verwendung tierischer Rohstoffe kann jedoch nicht ausgeschlossen werden. Da für die Herstellung dieses Zusatzstoffes auch Sojaöl verwendet wird, kann nicht ausgeschlossen werden, dass dabei gentechnisch veränderte, so genannte gv-Sojabohnen zum Einsatz kommen.

Herstellung aus gentechnisch veränderten Pflanzen

Wenn zur Herstellung von E 495 Sojabohnen verwendet werden, kann nicht ausgeschlossen werden, dass die Bohnen ganz oder anteilig aus gentechnisch veränderten Pflanzen stammen. Sojabohnen sind eine international gehandelte Ware. Die gv-Sojabohnen stammen beispielsweise aus Argentinien und den USA, wo sie großflächig angebaut und in die EU importiert werden. Selbst bei "gentechnik-frei" deklarierten Lebensmittel aus Unternehmen die ausschließlich herkömmliche Soja-Rohstoffe verarbeiten, kann ein geringer Anteil an GVO enthalten sein. Das liegt daran, dass eine Trennung zwischen konventionellen und gv-Sojabohnen über alle Verarbeitungsstufen hinweg technisch nicht möglich ist.


Gesundheitliche Risiken

Sorbitanmonopalmitat gelten als unbedenklich für die menschliche Gesundheit. Der ADI-Wert wurde auf 25 mg/kg Körpergewicht festgelegt. Dieser Wert bezieht den Verzehr aller Sorbitanfettsäureester ein. Sorbitanfettsäureester wie E 495 werden im Körper in ihre Bestandteile aufgespalten und verdaut. Verbraucherschützer raten davon ab, Sorbitanfettsäureester in hohen Dosen zu verzehren. Es liegen noch zu wenige Untersuchungen zu den Auswirkungen dieser Zusatzstoffe vor. In Tierversuchen hat sich herausgestellt, dass Sorbitanfettsäureester zu Blasensteinen, Organschäden und Durchfall führen können. Auch allergische Reaktionen wurden beobachtet. Zu beachten ist, dass die empfohlene Tagesdosis bereits mit dem Verzehr einer geringen Menge an Backwaren erreicht werden kann. Lebensmittel mit diesem Zusatzstoff sollten nicht zu häufig verzehrt werden.



Zusammenfassung und Kurzinfos

  • Sorbitanmonopalmitat hat einen ADI-Wert von 25 mg/kg Körpergewicht
  • Sorbitanmonopalmitat ist ein Lebensmittelzusatzstoff, Emulgator
  • Sorbitanmonopalmitat ist ein Sorbitanfettsäureester
  • Sorbitanmonopalmitat ist einsetzbar bis quantum satis
  • Sorbitanmonopalmitat kann hergestellt sein aus genetisch veränderten Organismen, pflanzlichen Fetten, tierischen Fetten, Sojaöl
  • Sorbitanmonopalmitat trägt die E-Nummer E 495
  • Sorbitanmonopalmitat wird hergestellt aus Speisefettsäuren, Sorbit
  • Sorbitanmonopalmitat wird verwendet für Speiseeis, Kaffeeweißer, Feine Backwaren, Blätterteiggebäck, Keksen, Kuchen, Glasuren für Feinbackwaren, Überzüge für Feinbackwaren, Fettemulsionen, Teekonzentrat, Fruchtgelee, Konfitüre, Schokolade, Kakaoerzeugnisse, Kaugummi, Zuckerwaren, Desserts, emulgierte Saucen, Nahrungsergänzungsmittel, Backhefe



Quellen


  • Der Brockhaus Ernährung: Gesund essen - bewusst leben. Brockhaus, 2011 » Der Brockhaus Ernährung: Gesund essen - bewusst leben