Stearyltartrat, E 483, Stearylweinsäure


Englisch: Stearyl tartrate
Französisch: Stéaryle tartrate
Italienisch: Tartrato stearile
Spanisch: Tartrato de estearilo


Inhaltsverzeichnis

Stearyltartrat ist ein Lebensmittelzusatzstoff und trägt die europäische Zulassungsnummer E 483. Auf der Zutatenliste von Lebensmitteln kann der Zusatzstoff auch als Stearylweinsäure deklariert sein. In der Lebensmittelindustrie wird Stearyltartrat in den Funktionsklassen der Mehlbehandlungsmittel und der Emulgatoren geführt.

Bei Stearyltartrat handelt es sich um einen Lebensmittelzusatzstoff, der aus einem Gemisch von Weinsäure und Mono- und Diglyceriden gesättigter Fettsäuren besteht. Dieses Stoffgemisch wird von der Lebensmittelindustrie unter der E-Nummer E 483 als Emulgator und Mehlbehandlungsmittel eingesetzt. Mithilfe dieses Stoffgemischs lassen sich unter anderem Öl-in-Wasser-Emulsionen herstellen. Mit Proteinen und vor allem Weizengluten geht Stearyltartrat Wechselwirkungen ein, daher wird E 483 vor allem für die Herstellung von Backwaren verwendet. Bei Raumtemperatur liegt Stearyltartrat als gelblich-weiße Paste vor.


Verwendung

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E 483 ist nicht für die Verwendung für Lebensmittel allgemein zugelassen. Die Lebensmittelindustrie darf Stearyltartrat nur eingeschränkt und nur bis zu einer genau festgelegten Höchstmenge verwenden.

Nutzen dürfen die Lebensmittelhersteller Stearyltartrat ausschließlich für Desserts bis zu einer Höchstgrenze von 5 g/kg und für Backwaren bis zu einer maximalen Menge von bis zu 4 g/kg. Es gibt bei der Verwendung in Backwaren allerdings eine Einschränkung, denn für die Herstellung von Brot das ausschließlich aus Weizenmehl, Wasser, Hefe oder Sauerteig und Salz hergestellt ist, darf E 483 nicht genutzt werden.


Herstellung

Stearyltartrat ist ein künstlich hergestellter Zusatzstoff, der so in der Natur nicht vorkommt. Um diesen Zusatzstoff zu gewinnen, müssen die Hersteller eine mehrstufige chemische Reaktion einleiten. E 483 entsteht durch die Veresterung von Weinsäure und Mono- und Diglyceriden von Speisefettsäuren. In der Regel werden für die Herstellung dieser Esterverbindung Rohstoffe pflanzlichen Ursprungs verwendet. Der Einsatz von Rohstoffen tierischer Herkunft kann jedoch nicht ausgeschlossen werden. Da für die Herstellung dieses Zusatzstoffes auch Sojaöl verwendet wird, kann nicht ausgeschlossen werden, dass dabei gentechnisch veränderte, so genannte gv-Sojabohnen zum Einsatz kommen.

Herstellung aus gentechnisch veränderten Pflanzen

Wenn zur Herstellung von E 483 Sojabohnen verwendet werden, kann nicht ausgeschlossen werden, dass die Bohnen ganz oder anteilig aus gentechnisch veränderten Pflanzen stammen. Sojabohnen sind eine international gehandelte Ware. Die gv-Sojabohnen stammen beispielsweise aus Argentinien und den USA, wo sie großflächig angebaut und in die EU importiert werden. Selbst bei "gentechnik-frei" deklarierten Lebensmittel aus Unternehmen die ausschließlich herkömmliche Soja-Rohstoffe verarbeiten, kann ein geringer Anteil an GVO enthalten sein. Das liegt daran, dass eine Trennung zwischen konventionellen und gv-Sojabohnen über alle Verarbeitungsstufen hinweg technisch nicht möglich ist.


Gesundheitliche Risiken

Der Zusatzstoff Stearyltartrat wird als gesundheitlich unbedenklich eingestuft. Ein ADI-Wert wurde für die chemische Substanz nicht festgelegt. Veganer und Vegetarier, die keine Produkte tierischer Herkunft verzehren möchten, sollten auf Lebensmittel, die E 483 enthalten, verzichten.



Zusammenfassung und Kurzinfos

  • Stearyltartrat besitzt keine Empfehlung für einen ADI-Wert
  • Stearyltartrat gilt als gesundheitlich unbedenklich
  • Stearyltartrat ist ein Mehlbehandlungsmittel, Emulgator
  • Stearylweinsäure ist ein Synonym für Stearyltartrat
  • Stearyltartrat kann hergestellt sein aus tierischen Fetten, pflanzlichen Fetten, genetisch veränderten Organismen, Sojabohnen, Sojaöl
  • Stearyltartrat trägt die E-Nummer E 483
  • Stearyltartrat wird hergestellt aus Weinsäure, Mono- und Diglyceriden gesättigter Fettsäuren
  • Stearyltartrat wird verwendet für Desserts, Backwaren



Quellen


  • Der Brockhaus Ernährung: Gesund essen - bewusst leben. Brockhaus, 2011 » Der Brockhaus Ernährung: Gesund essen - bewusst leben