Natriumtartrat, E 335


Englisch: Sodium tartrates
Französisch: Tartrates de sodium
Italienisch: Tartrati di sodio
Spanisch: Tartratos de sodio


Inhaltsverzeichnis

Natriumtartrat gehört zu den Tartraten und ist ein Zusatzstoff für Lebensmittel mit der europäischen Zulassungsnummer E 335. Auf der Zutatenliste von Lebensmitteln kann Natriumtartrat auch als Salze der L-Weinsäure deklariert sein. In der Lebensmittelindustrie werden Natriumtartrate in den Funktionsklassen der Komplexbildner, Säureregulatoren, Backtriebmittel und Säuerungsmittel geführt.

Bei Natriumtartrat handelt es sich um das Natriumsalz der Weinsäure (E 334). In der Lebensmittelindustrie werden sowohl Di-Natriumtartrate als auch Mono-Natriumtartrate als Lebensmittelzusatzstoff verwendet. Eingesetzt werden diese Tartrate beispielsweise als Säureregulator, Säuerungsmittel und Backtriebmittel. Der Zusatzstoff kann außerdem als Ersatz für Kochsalz dienen. Tartrate haben die Eigenschaft, mit Schwermetall- und Eisenionen stabile Komplexe zu bilden. Als starke Komplexbildner unterstützen Tartrate die Wirkung von Antioxidationsmitteln. In gebundener Form kommen Natriumtartrate auch in der Natur vor. Sie sind in zahlreichen Früchten zu finden. Bei der Weinherstellung entstehen Rückstände, aus denen Tartrate gewonnen werden können.


Verwendung

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Natriumtartrat ist genau wie der Ausgangsstoff Weinsäure für Lebensmittel allgemein zugelassen. Von dieser Regelung ausgenommen sind jedoch Lebensmittel, die unbehandelt auf den Markt kommen sollen. Auch Produkte, die aufgrund gesetzlicher Bestimmungen nicht mit Zusatzstoffen behandelt werden dürfen, dürfen nicht mit E 335 versetzt werden. Eine Beschränkung der Höchstmenge gibt es nicht.

Verwendet werden dürfen Natriumtartrate unter anderem für Speiseeis, Desserts, Süßwaren, Aspik, Sülzen, Erfrischungsgetränke, Gemüsesäfte, Fruchtsäfte, Gelee, Marmelade, Konfitüre, Brausepulver, Getränkepulver und Gelierzucker. Als Kochsalzersatz wird E 335 ebenfalls eingesetzt. Der Zusatz von Natriumtartraten zu Biolebensmittel ist erlaubt.


Herstellung

Weinsäure ist ein natürlicher Bestandteil von Weintrauben, kommt aber auch in zahlreichen anderen Pflanzen vor. Zu finden ist Weinsäure beispielsweise auch in Agaven, Ananas, schwarzem Pfeffer, Löwenzahn, Tamarinden, Zuckerrüben und unreifen Vogelbeeren. Weinsäure dient bei der Herstellung des Lebensmittelzusatzstoffes E 335 als Grundlage. Bei der Weinherstellung bilden sich schwer lösliche Salze, die sich beispielsweise am Rand und dem Boden der Weinfässer ablagern. Natriumtartrat wird aus diesen schwer löslichen Salzen gewonnen, indem man zuerst Kalkmilch [1] und anschließend Schwefelsäure hinzugibt.


Gesundheitliche Risiken

Der Verzehr von Lebensmitteln mit Natriumtartrat gilt als gesundheitlich unbedenklich. Der ADI-Wert wurde auf 30 mg/kg Körpergewicht festgelegt.

[1] Der Begriff Kalkmilch stammt aus der Chemie und ist eine Mischung von Calciumhydroxid mit Wasser. Die Mischung ist etwa so dünnflüssig wie Milch.



Zusammenfassung und Kurzinfos

  • Natriumtartrat ist ein Lebensmittelzusatzstoff, Komplexbildner, Säureregulator, Backtriebmittel, Säuerungsmittel, Kochsalzersatz
  • Natriumtartrat ist zugelassen für Biolebensmittel
  • Natriumtartrat unterstützt Antioxidantien
  • Natriumtartrat wird verwendet für Speiseeis, Desserts, Süßwaren, Aspik, Sülzen, Erfrischungsgetränken, Gemüsesäften, Fruchtsäften, Gelee, Marmelade, Konfitüre, Brausepulver, Getränkepulver, Gelierzucker



Quellen


  • Der Brockhaus Ernährung: Gesund essen - bewusst leben. Brockhaus, 2011 » Der Brockhaus Ernährung: Gesund essen - bewusst leben
  • Reinhard Matissek, Werner Baltes: Lebensmittelchemie. Springer Spektrum, 2015 » Lebensmittelchemie
  • Der große Larousse Gastronomique. Christian, 2012 » Der große Larousse Gastronomique
  • Hans-Joachim Rose: Die Küchenbibel: Enzyklopädie der Kulinaristik. Tre Torri Verlag, 2007 » Die Küchenbibel: Enzyklopädie der Kulinaristik
  • Prof. Dr. Waldemar Ternes, Alfred Täufel: Lebensmittel-Lexikon. Behr's Verlag, 2005 » Lebensmittel-Lexikon