Mangelkrankheiten


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Mangelkrankheiten sind Krankheiten, die aufgrund eines Nährstoffmangels verursacht durch Mangel- oder Unterernährung entstehen.

Mangelkrankheiten entstehen durch akuten oder chronischen Nährstoffmangel. Es gibt verschiedene Mangelkrankheiten, die je nachdem welcher Nährstoff im Körper fehlt, unterschiedliche Symptome zeigen. Aufgrund der guten Versorgung in Europa sind hier sehr selten Mangelkrankheiten zu beobachten, allerdings kann es auch hier aus verschiedenen Gründen zu einer Unterernährung oder Fehlernährung kommen.

Vitaminmangelkrankheiten können vielerlei Symptome zeigen. Es gibt Vitaminmangelkrankheiten wie die Hypovitaminosen, die aufgrund eines Vitaminmangels entstehen. Das heißt, die Nährstoffe sind zwar in der Nahrung vorhanden, allerdings nicht in der ausreichenden Menge. Daneben kennt man noch die Avitaminosen. Bei den Avitaminosen fehlen ein oder mehrere Vitamine im Körper völlig. Der Körper verfügt zwar über Vitaminspeicher, doch nicht alle Vitamine werden über einen längeren Zeitraum gespeichert. In der Regel müssen Vitamine über die Nahrung aufgenommen werden, da der Körper sie nicht selbst bilden kann. Vitamine sind wichtig für die täglichen Stoffwechselprozesse.

Vitamine sind also sehr wichtig für die optimale Funktion des menschlichen Organismus. Herrscht hier ein Mangel oder ein vollständiges Fehlen eines Vitamins, so kommt es zu schweren Erkrankungen, die auch zum Tod führen können. Durch einen Vitaminmangel können verschiedene Krankheiten entstehen. Bei einem Vitamin C-Mangel, der über mehrere Monate anhält, kann es zu Skorbut kommen. Bei einem Mangel an Vitamin B1 (Thiamin) kommt es zur Beri-Beri-Krankheit. Bei Pellegra handelt es sich um eine Erkrankung, der ein Mangel an Niacin zugrunde liegt. Diese Krankheit entsteht häufig in Ländern, in denen überwiegend Mais gegessen wird. Eine Rachitis und eine Osteomalzie entstehen durch einen Mangel an Vitamin D. Nachtblindheit wird durch einen Mangel an Retinol begünstigt. Und das sind nur einige Beispiele für Vitaminmangelkrankheiten.

In Entwicklungsländern kann es auch heute noch zu einer Protein-Energie-Malnutrition kommen. Ein Mangel an Energie und Proteinen führt vor allem bei Kindern zu den typischen Krankheiten Marasmus oder Kwashiorkor.

Die Ursachen einer Mangelernährung sind vielfältig. In Entwicklungsländern liegt häufig eine Unterernährung vor. Das gilt auch für Menschen hierzulande, die unter der Armutsgrenze leben und nicht für eine optimale Ernährung sorgen können. Auch bestimmte Krankheiten wie Magersucht oder Bulimie können die Ursache für eine Mangelkrankheit sein. Mangelkrankheiten entstehen auch dann, wenn der Körper aufgrund einer Magen- oder Darmerkrankung nicht mehr in der Lage ist die Nahrung zu verdauen und die Nährstoffe aufzunehmen. Und natürlich führen falsche Ernährungsgewohnheiten zu einem Nährstoffmangel.

Vitaminmangelkrankheiten sind oftmals nicht nur auf ein einzelnes fehlendes Vitamin zurückzuführen. Bei einer Unterversorgung bzw. Unterernährung fehlen meist mehrere Vitamine. Hierzulande beobachtet man eher einen Mangel und kein völliges Fehlen an Vitaminen. Verantwortlich hierfür ist der bequeme Griff zu Fast Food und Fertiggerichten. Möchte man einem Vitamin- und Mineralstoffmangel vorbeugen, sollte man sich ausgewogen ernähren und möglichst häufig Obst und Gemüse essen.



Quellen


  • Der Brockhaus Ernährung: Gesund essen - bewusst leben. Brockhaus, 2011 » Der Brockhaus Ernährung: Gesund essen - bewusst leben
  • Reinhard Matissek, Werner Baltes: Lebensmittelchemie. Springer Spektrum, 2015 » Lebensmittelchemie
  • Der große Larousse Gastronomique. Christian, 2012 » Der große Larousse Gastronomique
  • Hans-Joachim Rose: Die Küchenbibel: Enzyklopädie der Kulinaristik. Tre Torri Verlag, 2007 » Die Küchenbibel: Enzyklopädie der Kulinaristik
  • Prof. Dr. Waldemar Ternes, Alfred Täufel: Lebensmittel-Lexikon. Behr's Verlag, 2005 » Lebensmittel-Lexikon