Lebensmittelzusatzstoffe tierischen Ursprungs


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Einige Lebensmittelzusatzstoffe werden aus tierischen Produkten hergestellt. Wer sich vegetarisch oder vegan ernähren möchte, sollte die Zutatenliste insbesondere von industriell hergestellten Lebensmitteln entsprechend kontrollieren. Hier eine Liste mit Lebensmittelzusatzstoffen tierischen Ursprungs.

  • Cochenille (E 120) wird als Farbstoff eingesetzt und aus Schildläusen gewonnen.
  • Lezithin oder Lecithin (E 322) wird als Antioxidationsmittel, Emulgator, Mehlbehandlungsmittel und Stabilisator verwendet und aus Raps-, Soja- oder Sonnenblumenöl oder (evtl. gentechnisch veränderten) Sojabohnen oder Dottern von Hühnereiern hergestellt.
  • Weißes oder gelbes Bienenwachs 🛒 (E 901) wird als Trennmittel und Überzugsmittel eingesetzt und aus Bienenwaben gewonnen.
  • Schellack (E 904) wird als Trennmittel und Überzugsmittel eingesetzt und aus den zähflüssigen Ausscheidungen der weiblichen Gummilackschildläuse gewonnen.
  • Lysozym (E 1105) wird als Konservierungsmittel für gereiften Käse verwendet und auf natürliche Weise aus dem Eiweiß von Hühnereiern oder aus gentechnisch veränderten Organismen hergestellt.

Daneben gibt es Zusatzstoffe, die sowohl tierischen als auch pflanzlichen Ursprungs sein können. Das trifft für Zusatzstoffe zu, für deren Herstellung Fettsäuren notwendig sind. Allerdings gehen die meisten Hersteller dem Verbraucherwunsch nach lediglich pflanzliche Fette als Herstellungsgrundlage zu verwenden. Darum kann man davon ausgehen, dass die Herstellung von Lebensmittelzusatzstoffen aus tierischen Fetten zwar möglich ist, jedoch überwiegend aus pflanzlichen Fetten gewonnen werden.

  • Ascorbinsäureester oder Fettsäureester der Ascorbinsäure (E 304) wird als Antioxidationsmittel, Stabilisator eingesetzt und aus Ascorbinsäure (E 300) sowie Speisefettsäuren gewonnen.
  • Glycerin (E 422) wird in den Funktionsklassen Feuchthaltemittel und Emulgatoren als Lebensmittelzusatzstoffe verwendet.
  • Polysorbat 20, Polyoxyethylen(20)-sorbitanfettsäureester oder Polyoxyethylen(20)-Sorbitanmono-Laurat (E 432) wird als Emulgator oder Stabilisator eingesetzt und aus Sorbit und Fettsäuren hergestellt.
  • Polysorbat 80 oder Polyoxyethylen(20)-sorbitanmono-Oleat (E 433) wird als Emulgator oder Stabilisator eingesetzt und aus Sorbit und Fettsäuren gewonnen.
  • Polysorbat 40 oder Polyoxyethylen(20)-sorbitanmono-Palmitat (E 434) wird als Emulgator oder Stabilisator eingesetzt und aus Sorbit und Fettsäuren gewonnen.
  • Polysorbat 60 oder Polyoxyethylen(20)-Sorbitanmono-Stearat (E 435) wird als Emulgator oder Stabilisator eingesetzt und aus Sorbit und Fettsäuren gewonnen.
  • Polysorbat 65 oder Polyoxyethylen(20)-Sorbitantri-Stearat (E 436) wird als Emulgator oder Stabilisator eingesetzt und aus Sorbit und Fettsäuren gewonnen.
  • Salze der Speisefettsäuren oder Alkalisalze der Fettsäuren (E 470 a) wird als Emulgator, Stabilisator, Trennmittel und Überzugsmitteln eingesetzt und können aus gentechnisch veränderten Organismen stammen.
  • Magnesiumsalze der Speisefettsäuren (E 470 b) werden als Trägerstoff, Trennmittel oder Überzugsmittel eingesetzt und können aus gentechnisch veränderten Organismen stammen.
  • Mono- und Diglyceride von Speisefettsäuren (E 471) werden als Emulgator oder Mehlbehandlungsmittel eingesetzt und können aus gentechnisch veränderten Organismen stammen.
  • Essigsäureester von Mono- und Diglyceriden von Speisefettsäuren oder Acetofette (E 472 a) werden als Emulgatoren, Trägerstoffe oder Überzugsmittel eingesetzt und können aus gentechnisch veränderten Organismen stammen.
  • Milchsäureester von Mono- und Diglyceriden von Speisefettsäuren oder Lactoglyceride (E 472 b) werden als Emulgator, Mehlbehandlungsmittel, Stabilisator oder Trägerstoff eingesetzt und können aus gentechnisch veränderten Organismen stammen.
  • Citronensäureester von Mono- und Diglyceriden von Speisefettsäuren oder Citroglyceride (E 472 c) werden als Emulgatoren, Komplexbildner oder Trägerstoffe eingesetzt und können aus gentechnisch veränderten Organismen stammen.
  • Weinsäureester, E 472 d von Mono- und Diglyceriden von Speisefettsäuren (E 472 d) werden als Emulgatoren oder Trägerstoffe eingesetzt und können aus gentechnisch veränderten Organismen stammen.
  • Diacetylweinsäureester, Diacetylweinsäureglyceride, E 472 e von Mono- und Diglyceriden von Speisefettsäuren oder Diacetylweinsäureglyceride (E 472 e) werden als Emulgatoren eingesetzt und können aus gentechnisch veränderten Organismen stammen.
  • Gemischte Essigsäureester und Weinsäureester Gemischte Essig- und Weinsäureester von Mono- und Diglyceriden von Speisefettsäuren oder Mono- und Diglyceride von Speisefettsäuren gemischt mit Essigsäure und Weinsäure (E 472 f) werden als Emulgatoren oder Mehlbehandlungsmittel eingesetzt und können aus gentechnisch veränderten Organismen stammen.
  • Zuckerester, E 473 von Speisefettsäuren oder Saccharoseester von Speisefettsäuren (E 473) werden als Emulgator oder Mehlbehandlungsmittel eingesetzt und können aus gentechnisch veränderten Organismen stammen.
  • Zuckerglyceride (E 474) werden als Emulgatoren oder Mehlbehandlungsmittel eingesetzt und können aus gentechnisch veränderten Organismen stammen.
  • Polyglycerinester, E 475 von Speisefettsäuren (E 475) werden als Emulgatoren oder Schaumverhüter eingesetzt und können aus gentechnisch veränderten Organismen stammen.
  • Propylenglycolester, Propandiol-Fettsäureester, E 477 von Speisefettsäuren oder Propandiol-Fettsäureester (E 477) werden als Emulgator eingesetzt und können aus gentechnisch veränderten Organismen stammen.
  • Thermooxidiertes Sojaöl verestert mit Mono- und Diglyceriden von Speisefettsäuren oder TOSOM-Emulgator (E 479 b) wird als Emulgator, Schaumverhütungsmittel oder Trennmittel eingesetzt und kann aus gentechnisch veränderten Organismen stammen.
  • Stearyltartrat, Stearylweinsäure, E 483 oder Stearylweinsäure (E 483) wird als Emulgator oder Mehlbehandlungsmittel eingesetzt.
  • Sorbitanmonostearat oder Sorbitanfettsäureester (E 491) wird als Emulgator eingesetzt.
  • Sorbitantristearat oder Sorbitanfettsäureester (E 492) wird als Emulgator eingesetzt.
  • Sorbitanmonolaurat oder Sorbitanfettsäureester (E 493) wird als Emulgator eingesetzt.
  • Sorbitanmonooleat oder Sorbitanfettsäureester (E 494) wird als Emulgator eingesetzt.
  • Sorbitanmonopalmitat oder Sorbitanfettsäureester (E 495) wird als Emulgator eingesetzt.
  • L-Cystein, E 920 wird ursprünglich aus Menschenhaar, Federn oder Schweineborsten gewonnen. Daneben wird Cystein auch biotechnisch aus Kolibakterien (zool: Escherichia coli) mit gentechnischen Verfahren hergestellt.

Zusatzstoffe tierischen Ursprungs können aus Schweineschmalz, Rindertalg oder Milchfett isoliert werden. Über deren tatsächlichen Ursprung kann i. d. R. nur der Hersteller Auskunft geben.



Quellen


  • Der Brockhaus Ernährung: Gesund essen - bewusst leben. Brockhaus, 2011 » Der Brockhaus Ernährung: Gesund essen - bewusst leben
  • Reinhard Matissek, Werner Baltes: Lebensmittelchemie. Springer Spektrum, 2015 » Lebensmittelchemie
  • Der große Larousse Gastronomique. Christian, 2012 » Der große Larousse Gastronomique
  • Hans-Joachim Rose: Die Küchenbibel: Enzyklopädie der Kulinaristik. Tre Torri Verlag, 2007 » Die Küchenbibel: Enzyklopädie der Kulinaristik
  • Prof. Dr. Waldemar Ternes, Alfred Täufel: Lebensmittel-Lexikon. Behr's Verlag, 2005 » Lebensmittel-Lexikon