Kaisergranat, Tollhummer, Schlauchhummer, Schlankhummer, Kaiserhummer


Wissenschaftliche Bezeichnung: Nephrops norvegicus
Englisch: Dublin Bay prawn, Lobsterette, Norway lobster, Danish lobster
Französisch: Langoustine
Italienisch: Scampi, Scampo
Spanisch: Cigala


Inhaltsverzeichnis
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Der Kaisergranat ist bei uns besser unter der italienischen Bezeichnung Scampi (Plural) bzw. Scampo (Singular) bekannt. Er gehört zu den langschwänzigen Bodenkrebsen (zool.: Astacura). Sie zählen also zu den Krustentieren (zool: Crustacea). Ihr Lebensraum und Verbreitungsgebiet sind, während der Sommermonate kühler temperierte, flachere, küstennahe Regionen der Nordsee, des Atlantiks, des Mittelmeers und der Adria. Sie leben dort meist in schlammigen Böden in Tiefen zwischen 50 und 800 m.


Kaisergranat: Beschreibung

Die Bezeichnungen Schlankhummer, Kaiserhummer, Schlauchhummer und Tollhummer dürfen heute im Handel nicht mehr verwendet werden. Der Kaisergranat ist mit dem Hummer verwandt, aber wesentlich kleiner und schlanker. Seine Scheren sind im Verhältnis zu seiner Körpergröße länger und schmaler. Die innenliegenden Kanten des Scherenglieds sind mit hellen, Stacheln besetzt. Die Antennen des Kaisergranats sind dünn und wesentlich länger als die Scheren. Sein Panzer besitzt eine helle lachsrote Färbung, die sich auch beim Kochen der Tiere nicht wesentlich verändert.

Die männlichen Tiere erreichen eine Körpergröße von bis zu 24 cm, die weiblichen Tiere dagegen nicht wesentlich mehr als 20 cm. Die im Handel angebotenen Tiere sind durchschnittlich zwischen 12 und 14 cm groß. Die Hauptfanggebiete liegen vor Island, Schottland, Irland, England, Norwegen, Frankreich (Atlantik) und in der Adria. Die Scheren sind aus kulinarischer Sicht nicht von Bedeutung. Das helle Schwanzfleisch des Kaisergranats erinnert an das der Langusten. Oftmals werden diese auch als Langustenschwänze im Handel angeboten. Diese Bezeichnung ist irreführend und darf für Kaisergranatschwänze nicht verwendet werden. Der Panzer von Langustenschwänzen ist im Vergleich zu den Schwänzen des Kaisergranats breiter, dunkler gefärbt und mit hellen kleinen Tupfen gesprenkelt.

Der Geschmack ist angenehm, leicht süßlich. Wie bei den meisten Krebstieren hängt der Geschmack wesentlich von der Wassertemperatur ab, in der die Tiere leben. Je kälter das Gewässer, desto feiner ihr Geschmack. Vorwiegend in den nördlichen Fanggebieten wird der Kaisergranat gleich auf den Schiffen gekocht und das Schwanzstück abgetrennt. Ganze Tiere stammen meist aus den südlichen Fanggebieten.


Kaisergranat: Zubereitung

Der Kaisergranat ist sehr vielfältig in der Küche zu verwenden. Ganze frische Tiere sind leider kaum im Handel erhältlich. Frischer, sowie vorgegarter Kaisergranat eignet sich zum Grillen und Backen oder zum Kochen in Saucen und für die Zubereitung von delikaten kalten und warmen Vorspeisen wie Cocktails oder Salaten.

Die ausgebrochenen Panzerstücke, die Karkassen werden für die Zubereitung einer Sauce, Suppe oder einer Buttermischung verwendet.



Quellen


  • Der Brockhaus Ernährung: Gesund essen - bewusst leben. Brockhaus, 2011 » Der Brockhaus Ernährung: Gesund essen - bewusst leben
  • Reinhard Matissek, Werner Baltes: Lebensmittelchemie. Springer Spektrum, 2015 » Lebensmittelchemie
  • Der große Larousse Gastronomique. Christian, 2012 » Der große Larousse Gastronomique
  • Hans-Joachim Rose: Die Küchenbibel: Enzyklopädie der Kulinaristik. Tre Torri Verlag, 2007 » Die Küchenbibel: Enzyklopädie der Kulinaristik
  • Prof. Dr. Waldemar Ternes, Alfred Täufel: Lebensmittel-Lexikon. Behr's Verlag, 2005 » Lebensmittel-Lexikon