Kokosnuss


Wissenschaftliche Bezeichnung: Cocos nucifera
Englisch: Coconut
Französisch: Noix de coco
Italienisch: Noce di cocco
Spanisch: Nuéz de coco, Coco


Inhaltsverzeichnis
k0000280-145.6

Die Kokosnuss gehört zu der botanischen Familie der Palmen (bot.: Palmae). Innerhalb der Familie der Palmengewächse gibt es etwa 225 Gattungen und weit über 2000 Arten, wovon nur wenige zur Gewinnung von Gemüse, Palmzucker oder Öl (siehe auch: Palmkernfett und Palmöl) genutzt werden können.


Kokosnuss: Herkunft

Die Kokosnuss ist neben der Dattel wohl die bekannteste Palmfrucht. Sie stammt wahrscheinlich aus Melanesien, einer tropischen Inselgruppe im südwestlichen Stillen Ozean. Anfangs verbreitete sie sich eigenständig. Die Kokosnüsse können tausende von Kilometern auf der Ozeanoberfläche von der Strömung getrieben werden, ohne dabei ihre Keimfähigkeit zu verlieren. Heute werden Kokosnüsse weltweit, in allen tropischen Gebieten angebaut. Hauptanbauländer und -gebiete sind Afrika (Elfenbeinküste, Mozambique und Tansania), Brasilien, Dominikanische Republik, Indonesien, Indien, Malaysia, Mexiko, Papua-Neuguinea, Philippinen, Sri Lanka, Südamerika, Thailand und Vietnam (alphabetische Auflistung). Aus diesen Ländern erreichen uns ganzjährig Kokosnüsse als Importe. Neben den ganzen Früchten werden auch in Stücke geschnittene oder geraspelte Kokosnüsse zu uns importiert.


Kokosnuss: Beschreibung der Frucht

Die Kokosnuss ist aus botanischer Sicht keine Nuss, sondern eine Steinfrucht. Die Kokosnüsse, die man bei uns kaufen kann, sind nur der innere Teil, umgeben mit einigen Bastfäden. Die äußeren Schichten der Kokosnuss werden schon in den Erzeugerländern entfernt. Sie bestehen aus einer dünnen, grünen, gelben oder hellbraunen, lederartigen Schale und einer dicken, trockenen, fasrigen Unterschicht. Die ganze Nuss kann bis zu 2,5 kg schwer werden. Die bei uns erhältlichen, vorgeschälten Kokosnüsse entsprechen den fast runden Steinkernen der Kokosfrucht.

Der Seinkern besitzt eine sehr harte Schale. Darunter liegt eine rotbraune Haut und das weiße Fruchtfleisch. Im inneren Holraum befindet sich das Kokoswasser. Eine helle Flüssigkeit, die oft mit Kokosmilch verwechselt wird. Reichlich Kokoswasser ist vor allem in unreifen, etwa 6 bis 7 Monate alten Kokosnüssen enthalten. Es hat einen leicht süß-sauren erfrischenden Geschmack. Das Fruchtfleisch der jungen Kokosnüsse ist noch weich und geleeartig. Mit zunehmender Reife bildet sich aus dem Kokoswasser das Fruchtfleisch. Während des Reifeprozesses verfestigt sich das Fruchtfleisch und wird zusehens holzig.

In den Anbauländern bekommt man frische, gekühlte Kokosnüsse als Erfrischungsgetränk angeboten, wobei die Nuss selbst als Gefäß dient. So kann man auch an das erfrischende Fruchtfleisch gelangen, das mit einem Löffel ausgekratzt werden kann. Die Chinesen glauben, dass der Genuss des Kokoswassers das Gleichgewicht zwischen Yin und Yang stört, zumindest aber nicht fördert. Darum vermeiden sie es, zu viel davon zu trinken.


Kokosnuss: Kauftip

Beim Kauf sollte man darauf achten, dass noch etwas Wasser in ihr ist, denn bei ausgetrockneten Kokosnüssen schmeckt das weiße Fruchtfleisch seifig und wird ungenießbar. Manchmal findet man in alten Kokosnüssen einen Keimansatz. Der Keim ist essbar. Er schmeckt sehr süß.


Kokosnuss: Ernte

Nach etwa 12 Monaten sind die Kokosnüsse reif. Bei kleineren Kokospalmen kann man die Kokosnüsse mit einer langen Stange, an dessen Ende eine Sichel befestigt ist, bequem vom Boden aus ernten. Höhere Bäume müssen erklettert werden, um die Kokosnüsse zu pflücken. Alternativ zum Erklettern der Palmen haben die Einheimischen von Malaysia eine wilde Affenart (Beruk) dressiert, um die Früchte zu pflücken. Dabei liegen die Affen an der Leine und bekommen von ihrem Halter die notwendigen Befehle zugerufen.


Kokospalme der Tausendsassa

Die Kokospalme hat in ihrer Heimat einen ganz besonderen, wirtschaftlichen Stellenwert. Jedes Pflanzenteil dient als Grundmaterial zur Herstellung von Gebrauchsgegenständen. Vor allem in Südostasien haben die Einheimischen im Laufe der Zeit gelernt, jedes Teil der Palme zu nutzen.

Aus den ausgekratzten Nussschalen werden Dinge für den täglichen Bedarf geschaffen. Aus ihr werden Schalen, Schöpfkellen, Löffel und andere Haushaltsgegenstände hergestellt.

Die Blätter werden getrocknet und als Dachabdeckungen benutzt. Aus den jungen, noch gelben Blättern werden kleine Behälter für Reiskuchen hergestellt. Oder die Blätter werden in Streifen geschnitten und zu Hüten, Körben und Matten geflochten. Die reifen, grünen Blätter verwendet man zum Einwickeln von Speisen. Die darin liegenden Lebensmittel erhalten auf dem Holzkohlegrill einen wunderbar aromatischen Eigengeschmack. Die stabilen Mittelrippen der Palmwedel werden zu kleinen Satay-Spießen, Bürsten und Besen verarbeitet.

Die elastischen und dauerhaften Fasern von der äußeren Hülle der Kokosnuss, sind beliebt als natürliche Matratzenfüllung oder bilden das Grundmaterial für Kokosteppiche und -matten. Auch Besen und Bürsten werden aus den Fasern hergestellt. Da die Kokosfasern meerwasserbeständig sind, wurden sie früher (und auch heute noch) zu Schiffstauen und Seilen geflochten.

Der Stamm der Kokospalme wird zum Bau von Möbeln verwendet.



Kalorien, Vitamine, Mineralien und Nährstoffe pro 100 g/ml

Kokosnuss: Hauptnährstoffe
Kalorien (kcal/kj): 363/1520
Kohlenhydrateinheiten (KE, KHE): 0,4
Broteinheiten (BE): 0,33
Kohlenhydrate: 4,80 g
Ballaststoffe: 9 g
Eiweiß: 3,90 g
Wasser: 48 g
Fett: 36,50 g
MFU: 0,70 g
Cholesterin: * mg

Kokosnuss: Vitamine
Retinol: * µg
Thiamin: 0,06 mg
Riboflavin: 0,01 mg
Niacin: 0,40 mg
Pyridoxin: 0,06 mg
Ascorbin: 2 mg
Tocopherol: 0,80 mg

Kokosnuss: Mineralstoffe
Natrium: 35 mg
Kalium: 379 mg
Calcium: 20 mg
Phosphor: 94 mg
Magnesium: 39 mg
Eisen: 2,30 mg

Legende: kcl = Kilokalorie (1 kcal = 4.184 kJ), kj = Kilojoule, g = Gramm, mg = Milligramm (1 mg = 0.001 g), µg = Mikrogramm (1 µg = 0.001 mg), Mengenangaben: "*" = keine Daten vorhanden "+" = in Spuren enthalten, "0" = keine Daten oder praktisch nicht vorhanden.

Alle Angaben ohne Gewähr!



Zusammenfassung und Kurzinfos

  • Verzwergungskrankheit befällt Kokospalme
  • Lagerkrankheiten befällen Kokosnüsse



Quellen


  • Rosalind Mowe, Günter Beer: Südostasiatische Spezialitäten. Könemann, 2000 » Südostasiatische Spezialitäten