Karotte, Möhre, Gelberübe, Mohrrübe


Wissenschaftliche Bezeichnung: Daucus carota ssp. sativus
Englisch: carrot
Französisch: carotte
Italienisch: carotta
Spanisch: zanahoria


Inhaltsverzeichnis
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Die Karotte gehört zu der botanischen Familie der Doldenblütler (bot.: Umbellifeare, Apiaceae). Der exakte Ursprungsort der Karotte ist nicht bekannt. Die Rübe wächst aber als Wildform in Asien und Südeuropa. Dies lässt auf ein weitgefächertes Ursprungsgebiet schließen. Angebaut wird das an Beta-Carotin reiche Gemüse weltweit. Dabei entwickelte sich die Möhre zu einem beliebten und weltwirtschaftlich bedeutendem Gemüse. Bis zu 13 Millionen Tonnen werden jährlich geerntet.


Qualität

Karotten mit einem kleinen Kern, Holzkern genannt, der die gleiche, intensive Färbung hat wie das Fruchtfleisch und die Schale, zeugen von bester Qualität. Gleichzeitig sollten Karotten sich nicht biegen lassen und stattdessen brechen. Je kräftiger die Farbe der Mohrrübe, desto größer ist der Anteil des Pflanzenfarbstoffs Beta-Carotin.


Karottenarten

Jung geerntete Bundmöhren enthalten bis zu 6 % Zucker. Bei später geernteten Wachsmöhren ist der Zuckeranteil nicht mehr so hoch. Die kleinen süßlich schmeckenden Bundmöhren werden darum auch oft als Zuckermöhren auf Speisekarten deklariert. Bundmöhren werden als bis zu 10 cm lange Fingermöhren, oder als 2 bis 4 cm runde Pariser Karotten auf dem Markt angeboten. Während die Pariser Möhren vorwiegend in der Lebensmittel- und Konservenindustrie Verwendung finden, haben die schlanken Fingermöhren sich einen festen Platz in der â la carte Küche erobert. Dort kommen sie meist in Butter geschwenkt und in Zucker glaciert als "Karotte mit Grün" auf den Teller. Die älter geernteten, zylindrischen Wachsmöhren werden ohne Grün und geputzt auf dem Markt angeboten.


Karottenprodukte

Karotten werden vor allem frisch oder eingemacht (als Konserve oder Halbkonserve) auf dem Markt angeboten. Das häufigste verarbeitete, im Handel angebotene Produkt ist darüber hinaus Karottenbrei für die Säuglingsfolge- oder Kleinkindnahrung. Trockenprodukte aus Karotten wie Pulver oder Flocken sind im Einzelhandel nur selten erhältlich und werden meist von der Lebensmittelindustrie eingesetzt.

  • Karottenbrei
  • Getrocknete Karotten
  • Karottenchips
  • Karottenpulver
  • Karottenflocken
  • Karottenbrand
  • Karottensaft
  • Karottennektar


Verwendung

In der Küche können Karotten sehr vielfältig eingesetzt werden. Meist werden Möhren als Beilage serviert. Klassische Karottenrezepte sind hier beispielsweise Vichy-Karotten oder Glasierte Karotten. Zudem eignet sich das Wurzelgemüse zum Backen; beleibt sind Karottenbrot und der Rüblikuchen. Zudem sind Karotten fester Bestandteil des Bouquet garnis, Rohkostsalaten, Cole-Slaw-Salat, Karottensuppe, Eintöpfen oder asiatischen Curries.


Karotten passen zu

Karotten passen nahezu zu jedem Lebensmittel, besonders harmonieren sie aber mit Äpfeln und Kartoffeln.

Eine Auswahl an Lebensmitteln, die besonders häufig in Rezepten zusammen mit Karotten verwendet werden und sehr gut zu Karotten passen:
Gemüse, Getreide und Pilze: Blumenkohl, Bohnen, Brokkoli, Champignons, Erbsen, Fenchel, Ingwer, Kartoffeln, Kohlrabi, Lauch, Mais, Petersilienwurzel, Pfifferlinge, Reis, Rosenkohl, Sellerie, Staudensellerie, Steinpilze, Tomaten, Wirsing, Zucchini, Zuckerschoten und Zwiebel.
Obst und Früchte: Zitronen, Apfel, Orangen und Bananen.
Milch und Milchprodukte: Sahne, Milch, Butter, Sauerrahm, Schmand und Joghurt.
Gewürze und Kräuter: Basilikum, Curry, Essig, Kümmel, Kurkuma, Lorbeer, Majoran, Muskat, Oregano, Petersilie, Pfeffer, Piment, Rosmarin, Schnittlauch, Senf, Thymian, Wacholder und Worcestershiresauce.
Alkoholhaltige Getränke: Bier, Gin, Sherry und Weißwein.
Sonstiges: Ahornsirup, Honig, Kokosmilch, Nüsse, Orangensaft und Zitronensaft.


Inhaltsstoffe

Neben Betakarotin ist die Karotte reich an dem Spurenelement Selen. Mit küchentechnischen Verarbeitungsmethoden lässt sich die Bioverfügbarkeit der Inhaltstoffe erhöhen. Beim Blanchieren und Zerkleinern (mit der Raspel oder Saftpresse) werden die harten Cellulosewände weichgekocht oder aufgeschlossen. Dadurch sind sie leichter für die Verdauungsenzyme zu erreichen. Auch etwas, mit der Nahrung aufgenommenes Fett erhöht die Aufnahme des fettlöslichen Provitamin A.


Internationale Bezeichnungen

Chinesisch/Pinyin 胡萝卜/hóngluóbo, húluóbo
Dänisch Havegulerod
Finnisch Porkkana
Japanisch ニンジン
Kroatisch Mrkva
Niederländisch Wortel
Polnisch Marchew
Portugiesisch Cenoura
Tschechisch Mrkev



Kalorien, Vitamine, Mineralien und Nährstoffe pro 100 g/ml

Karotte: Hauptnährstoffe
Kalorien (kcal/kj): 25/106
Kohlenhydrateinheiten (KE, KHE): 0,4
Broteinheiten (BE): 0,33
Kohlenhydrate: 4,80 g
Ballaststoffe: 3,40 g
Eiweiß: 1,10 g
Wasser: 86,20 g
Fett: 0,20 g
MFU: 0,10 g
Cholesterin: 0 mg

Karotte: Vitamine
Retinol: 1700 µg
Thiamin: 0,07 mg
Riboflavin: 0,05 mg
Niacin: 0,60 mg
Pyridoxin: 0,30 mg
Ascorbin: 7 mg
Tocopherol: 0,50 mg

Karotte: Mineralstoffe
Natrium: 60 mg
Kalium: 320 mg
Calcium: 41 mg
Phosphor: 36 mg
Magnesium: 17 mg
Eisen: 0,40 mg

Legende: kcl = Kilokalorie (1 kcal = 4.184 kJ), kj = Kilojoule, g = Gramm, mg = Milligramm (1 mg = 0.001 g), µg = Mikrogramm (1 µg = 0.001 mg), Mengenangaben: "*" = keine Daten vorhanden "+" = in Spuren enthalten, "0" = keine Daten oder praktisch nicht vorhanden.

Alle Angaben ohne Gewähr!



Zusammenfassung und Kurzinfos

  • Rosa Wurzelfäule befällt Karotten
  • Lagerkrankheiten befällen Möhren
  • Karotte eignet sich zum Backen, Kochen, Braten, Grillen, Schmoren, Blanchieren
  • Karotte enthält viel Beta-Carotin, Provitamin A
  • Karotte gehört zum Bouquet garni
  • Karotte gehört zur Familie der Doldenblütler
  • Karotte ist ein Gemüse, Wurzelgemüse
  • Karotte wird angebaut weltweit
  • Karotte wird verwendet für die Zubereitung von Vichy-Karotten, Glasierten Karotten, Karottenbrei, Karottenbrot, Rüblikuchen, Rohkostsalaten, Cole-Slaw-Salat, Karottensuppe, Eintöpfen, Curries, Fischcurries
  • Karotte wird verwendet zur Herstellung von Getrockneten Karotten, Karottenpulver, Karottenflocken, Karottenbrand, Karottensaft, Karottennektar, Karottenchips



Quellen


  • Der Brockhaus Ernährung: Gesund essen - bewusst leben. Brockhaus, 2011 » Der Brockhaus Ernährung: Gesund essen - bewusst leben
  • Reinhard Matissek, Werner Baltes: Lebensmittelchemie. Springer Spektrum, 2015 » Lebensmittelchemie
  • Der große Larousse Gastronomique. Christian, 2012 » Der große Larousse Gastronomique
  • Hans-Joachim Rose: Die Küchenbibel: Enzyklopädie der Kulinaristik. Tre Torri Verlag, 2007 » Die Küchenbibel: Enzyklopädie der Kulinaristik
  • Prof. Dr. Waldemar Ternes, Alfred Täufel: Lebensmittel-Lexikon. Behr's Verlag, 2005 » Lebensmittel-Lexikon