Grüner Tee, Grüntee


Englisch: Green tea
Französisch: Thé vert
Italienisch: Tè verde
Spanisch: Té verde


Inhaltsverzeichnis
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© dasuwan / fotolia.com

Grüner Tee oder Grüntee ist eine Variante Tee herzustellen. Im Unterschied zum Schwarzen Tee werden die Blätter nicht fermentiert (oxidiert), deshalb bevorzugt man für die Herstellung von Grünem Tee eher die Blätter des China-Tees, da diese kleiner und zarter sind als jene des Assam-Tees.

Wie alle Teesorten beruht auch der Grüne Tee auf einer langen Geschichte, die an eine gewisse Tradition geknüpft ist und heute noch in ihrer ursprünglichen Form in asiatischen Ländern in so genannten Teezeremonien ausgeübt wird.

Grüner Tee unterscheidet sich auch in der Zubereitung, im Geschmack und in den Inhaltsstoffen deutlich vom Schwarztee.


Herstellung: Grüner Tee

Die Herstellung von Grünem Tee durchläuft sieben Stufen.

  • Pflücken der Blätter
  • Welken
  • Rollen
  • Rösten bzw. Dämpfen
  • Rollen
  • Trocknen
  • Sortieren

Nach dem Welken der Blätter verhindert ein kurzes Erhitzen, Rösten oder Dämpfen der Teeblätter den Fermentationsprozess. Deshalb bleiben auch fast alle Wirkstoffe des Teeblatts erhalten.

Wie der Schwarztee wird auch der Grüntee gerollt. Beim Grünen Tee aber nur um das Blatt geschmeidiger zu machen, die Fermentation bei der die Teeblätter dunkel werden ist beim Grünen Tee nicht erwünscht.


Arten

Der Grüne Tee besticht durch seine Sortenvielfalt, wobei je nach Anbauland unterschiedliche Sorten angeboten werden. Die meisten Grünen Tees stammen aus Japan und China.


Grüne Teearten aus Japan


Grüne Teearten aus China


Zubereitung

Grundsätzlich gelten die generellen Regeln. Dennoch gibt es einige Besonderheiten bei der Zubereitung eines Grünen Tees.

Teemenge

Man rechnet mit einem Teelöffel pro Tasse.

Wasserqualität

Am besten Bergquellwasser verwenden. Nicht geeignet ist Wasser mit starkem Gehalt an Chlor, Salz oder Eisen. Kalkreihces Wasser eignet sich nicht. Darum ist das Leitungswasser, wie es u. A. in Deutschland, Österreich oder der Schweiz angeboten wird nicht geeignet.

Wassertemperatur

Das Wasser muss sprudelnd kochen und sollte dann für den Aufguss je nach Tee auf zwischen 50 und 90 °C abgekühlt werden. Wird der Grüntee zu heiß aufgegossen kann er leicht bitter werden und kann u. U. seine gesundheitsfördernde Wirkung verlieren.

Aufbrühdauer

Grüne Tees sollten nicht länger als 2 Minuten ziehen, sonst werden sie bitter. Hochwertige Grüne Tees können auch mehrfach aufgegossen werden, dabei ändert sich aber der Geschmack von spritzig in bitter.


Namensgebung chinesischer grüner Tees

Grüner Tee (Pinyin: lú chá, cn.: 绿茶) nimmt in China den Hauptanteil der Teeproduktion aus. Rund 75 % der produzierten Teemenge in China entfällt auf Grünen Tee. Dem Grüntee fällt in China dementsprechend eine hohe Bedeutung zu, dies spiegelt sich auch in der vielfältigen Teekultur der in der Namensgebung wider.
Üblicherweise setzten sich die meisten Namen chinesischer Tees aus der Herkunftsbezeichnung und der Beschreibung zusammen. Der erste Namensteil beschreibt die Herkunft des Tees bzw. wo der Tee angebaut wird. Das können entweder zweisilbige Städtenamen wie Anxi, Xinyang, Huangshan oder Qimen sein oder der Name einer bekannten geografischen Marke, also ein Berg oder See oder ein berühmtes Wahrzeichen, also ein beispielsweise ein Kloster. Der zweite Namensteil beschreibt auf poetische weise das Aussehen der Teeblätter. Häufig benutzte Begriffe sind:

  • bi oder cuì (jadegrün)
  • fēng (Spitze oder Gipfel)
  • háo und máo (behaart)
  • jiān (Spitze)
  • lǜ (grün)
  • wù (Nebel)
  • yá (Sprosse)
  • zhen (Nadel)

Da gute und erfolgreiche Tees häufig die Herstellungsverfahren anderer Regionen übernehmen finden sich zweiten Namensteil die Bezeichnungen dieser Regionen. Beispiele sind máo jiān oder máo fēng. Der Name des Tees dessen Herstellungsverfahren übernommen wird wird dann zu einer Art Produktbezeichnung. Bekannte sind beispielsweise:

  • máo fēng (haariger Berg-Gipfel oder Berg-Spitze)
  • máo jiān (haarige Spitze)
  • yún wù (Wolkennebel)
  • cuì yá (Bambussprosse)


Inhaltsstoffe

Wie Schwarzer Tee, so enthält auch grüner Tee Tein. Zudem enthält er so genannten Catechine, denen der Tee fast alle seiner gesundheitsfördernden Wirkungen verdankt. Sie verursachen aber auch den leicht bitteren Geschmack des Tees. Zudem sind im Grünen Tee nennenswerte Mengen an Vitamin A, Vitamin B2, Vitamin B12, Vitamin C die Mineralstoffe Calcium, Kalium, Phosphorsäure, Magnesium, Kupfer, Zink, Nickel und Fluor sowie Karotine enthalten.


Wirkung

Regelmäßiger Teegenuss regt die Blutzirkulation an, schärft die geistige Wachheit, erweitert das Bewusstsein, unterstützt die Widerstandskräfte des Körpers, beschleunigt den Stoffwechsel und die Aufnahme von Sauerstoff durch die Organe.

Er löscht nicht nur den Durst, sondern bekämpft Müdigkeit, belebt den Geist und erzeugt ein Gefühl des Wohlbehagens.

Untersuchungen zu folge hemmen die im Grünen Tee enthaltenen Catechine Zellmutation, die Krebs herbeiführen können. Zudem verhindert er die Bildung von Karies. Man hat erforscht, dass bei Schulkindern 1 Tasse Grüner Tee pro Tag genügt, um die Kariesfälle zu halbieren.

Forschungen zufolge ist Grüner Tee auch 20-mal wirksamer bei der Minderung des Alterungsprozesses, als Vitamin E.



Gesundeitliche Aspekte

Bei der Herstellung von grünem Tee wird nach dem Welken der frisch gepflückten Blätter der Teepflanze (bot.: Camellia sinensis) der Oxidationsprozess der Teeblätter durch kurzes Erhitzen, Rösten oder Dämpfen verhindert. Dadurch wird unter Anderem die Umwandlung von Inhaltsstoffen in Aromastoffe unterbunden, sodass sich grüner Tee von schwarzem Tee in Geschmack und Inhaltsstoffen unterscheidet. Die wesentlichen gesundheitsfördernden Wirkungen des grünen Tees werden den Catechinen, vor allem Epicatechin (EC), Epicatechingallat (ECG), Epigallocatechin (EGC) und Epigallocatechingallat (EGCG), zugeschrieben, die dem Tee auch den bitteren Geschmack verleihen.



Zusammenfassung und Kurzinfos

  • Javanesischer Pudding und Ganache wird zubereitet mit grünem Tee
  • Flavonoide kommen vor in grünem Tee
  • Grüner Tee ist ein Tee



Quellen


  • Der Brockhaus Ernährung: Gesund essen - bewusst leben. Brockhaus, 2011 » Der Brockhaus Ernährung: Gesund essen - bewusst leben
  • Reinhard Matissek, Werner Baltes: Lebensmittelchemie. Springer Spektrum, 2015 » Lebensmittelchemie
  • Der große Larousse Gastronomique. Christian, 2012 » Der große Larousse Gastronomique
  • Hans-Joachim Rose: Die Küchenbibel: Enzyklopädie der Kulinaristik. Tre Torri Verlag, 2007 » Die Küchenbibel: Enzyklopädie der Kulinaristik
  • Prof. Dr. Waldemar Ternes, Alfred Täufel: Lebensmittel-Lexikon. Behr's Verlag, 2005 » Lebensmittel-Lexikon