Ethyl-p-hydroxybenzoat, Nipagin, Ethyl-para-hydroxybenzoat, Ethyl-4-hydroxybenzoat, Ethylparaben, 4-Hydroxybenzoesäureethylester, E 214, PHB-Methylester, Para-Hydroxy-Benzoesäure-Ethylester, PHB-Ethylester


Englisch: Ethylparaben, 4-Hydroxybenzoic acid ethyl ester, Ethyl p-hydroxybenzoate, Ethyl parahydroxybenzoate, Ethyl para-hydroxybenzoate
Französisch: 4-hydroxybenzoate d'éthyle, éthylparabène, Parahydroxybenzoate d'éthyle
Italienisch: Etilparaben, Etil 4-idrossibenzoato
Spanisch: Para-hidroxibenzoato de etilo


Inhaltsverzeichnis

Ethyl-p-hydroxybenzoat ist der Ethylester [1] der aromatischen [2] Carbonsäure 4-Hydroxybenzoesäure und gehört zu den Parabenen. Ethyl-p-hydroxybenzoat wird von der Lebensmittelindustrie als Konservierungsstoff eingesetzt und trägt die europäische Zulassungsnummer E 214 für Lebensmittelzusatzstoffe. Dieser Konservierungsstoff trägt u.a. die Synonyme Para-Hydroxy-Benzoesäure-Ethylester, PHB-Ethylester, PHB-Methylester, 4-Hydroxybenzoesäureethylester, Ethyl-para-hydroxybenzoat, Ethyl-4-hydroxybenzoat, Ethylparaben, Methylparaben, Paraben oder PHB-Ester. Als Trivialname ist auch Nipagin gebräuchlich.

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Verwendung von Ethyl-p-hydroxybenzoat

Verwendet wird Ethyl-p-hydroxybenzoat beispielsweise für Knabberprodukte aus Kartoffeln oder Getreide, Überzüge aus Gelatine von getrockneten Fleischwaren, die Oberflächenbehandlung von getrockneten Fleischwaren, Saucen, Süßwaren, Feinkostsalate und Produkte aus Garnelen. Für Biolebensmittel ist Ethyl-p-hydroxybenzoat nicht zugelassen.

Dieser Konservierungsstoff hemmt vor allem das Wachstum von Hefen und Schimmelpilzen. Zudem kann Ethyl-p-hydroxybenzoat Bakterien entgegen wirken. Das Ethyl-p-hydroxybenzoat wirkt konservierend, weil es die Zellmembran unerwünschter Mikroorganismen und die im Zellkern enthaltenen Eiweiße zerstört. Parabene wie das Ethyl-p-hydroxybenzoat wurden als Ergänzung zu Sorbinsäure (E 200) und Benzoesäure (E 210) entwickelt. Sorbinsäure und Benzoesäure benötigen ein saures Milieu, um effektiv wirken zu können. Parabene sind im Gegensatz dazu nicht an eine saure Umgebung gebunden und können daher auch in nicht sauren Lebensmitteln eingesetzt werden. Als Nachteil gilt jedoch der starke Eigengeschmack der Parabene. Aufgrund des starken Eigengeschmacks von Ethyl-p-hydroxybenzoat kann dieser Konservierungsstoff häufig nur in geringen Mengen verwendet werden. Neben dem starken Eigengeschmack wirken Parabene auch betäubend, weshalb es bei Lebensmitteln, die Parabene enthalten, zu einem pelzigen Mundgefühl kommen kann. Die verschiedenen Parabene unterscheiden sich in ihrer Löslichkeit und in ihrer Wirkung etwas, weshalb diese häufig miteinander kombiniert werden.

Der Konservierungsstoff Ethyl-p-hydroxybenzoat ist nur für den Einsatz in bestimmten Lebensmitteln zugelassen. Zudem darf der Lebensmittelzusatzstoff Ethyl-p-hydroxybenzoat Lebensmittel nur bis zu einer genau festgelegten Höchstmenge zugesetzt werden. Für Lebensmittel, die unbehandelt verkauft werden sollen, ist Ethyl-p-hydroxybenzoat nicht erlaubt. Daneben dürfen auch Lebensmittel, die aufgrund gesetzlicher Bestimmungen keine Zusatzstoffe enthalten dürfen, nicht mit Ethyl-p-hydroxybenzoat behandelt werden.

Die konservierende Wirkung von Parabenen wie dem Ethyl-p-hydroxybenzoat machen sich auch die Pharma-, die Tabak- und die Kosmetikindustrie zunutze. So sind Parabene auch in zahlreichen Hautcremes, Tabakprodukten und Arzneimitteln zu finden.


Herstellung von Ethyl-p-hydroxybenzoat

Ethyl-p-hydroxybenzoat wird künstlich, mithilfe einer chemischen Synthese gewonnen. Bei der Herstellung kommen keine gentechnisch veränderten Organismen zum Einsatz.


Gesundheitliche Risiken von Ethyl-p-hydroxybenzoat

Der ADI-Wert für Ethyl-p-hydroxybenzoat liegt bei 10 mg pro Kilogramm Körpergewicht. Dieser ADI-Wert gilt für alle mit der Nahrung aufgenommenen Ethylester und PHB-Methylester. Grundsätzlich werden Ethyl-p-hydroxybenzoat und andere Parabene vom Darm aufgenommen und dann mithilfe der Nieren über den Urin ausgeschieden. Ethyl-p-hydroxybenzoat kann bei empfindlichen Personen zu Allergien beziehungsweise allergieähnlichen Symptomen führen. Es kann zu Atembeschwerden, Hautausschlägen und Beeinträchtigungen des Sehvermögens kommen. Besonders vorsichtig sein sollten Personen, bei denen eine Unverträglichkeit gegenüber Benzoesäure, Salicylsäure und Aspirin bereits vorliegt. Parabene werden auch mit Brusttumoren in Verbindung gebracht, da eine Ansammlung von Parabenen in diesen Tumoren nachgewiesen werden konnte. Parabene weisen eine ähnliche Struktur wie das Hormon Östrogen auf, was eine Auswirkung auf die Brustzellen haben könnte. Aus diesem Grund warnen einige Experten vor parabenhaltigen Kosmetikprodukten. Es wird davon abgeraten, Lebensmittel mit Parabenen häufig zu verzehren.

[1] Ester bilden in der Chemie eine Stoffgruppe chemischer Verbindungen.
Unter einer Stoffgruppe versteht man in der Chemie alle Stoffe, die durch eine gemeinsame Eigenschaft zusammengefasst werden können.
Die Ethylgruppe ist eine Atomanordnung der organischen Chemie.
Organische Verbindungen sind Verbindungen des Kohlenstoffs.

[2] Aromatische Verbindungen sind eine Stoffklasse in der organischen Chemie. Bei aromatischen Ringen bilden diese Stoffe einen geschlossenen Ring.



Zusammenfassung und Kurzinfos

  • Ethyl-p-hydroxybenzoat werden eingesetzt zur Konservierung



Quellen


  • Der Brockhaus Ernährung: Gesund essen - bewusst leben. Brockhaus, 2011 » Der Brockhaus Ernährung: Gesund essen - bewusst leben
  • Reinhard Matissek, Werner Baltes: Lebensmittelchemie. Springer Spektrum, 2015 » Lebensmittelchemie
  • Der große Larousse Gastronomique. Christian, 2012 » Der große Larousse Gastronomique
  • Hans-Joachim Rose: Die Küchenbibel: Enzyklopädie der Kulinaristik. Tre Torri Verlag, 2007 » Die Küchenbibel: Enzyklopädie der Kulinaristik
  • Prof. Dr. Waldemar Ternes, Alfred Täufel: Lebensmittel-Lexikon. Behr's Verlag, 2005 » Lebensmittel-Lexikon