Ethylcellulose, E 462, Celluloseethylether, Ethylzellulose


Englisch: Ethylcellulose
Französisch: Ethylcellulose
Italienisch: Etilcellulosa
Spanisch: Etilcelulosa


Inhaltsverzeichnis

Ethylcellulose ist ein Celluloseether und wird als Lebensmittelzusatzstoff von der Lebensmittelindustrie als Verdickungsmittel, Überzugsmittel, Schaummittel, Füllstoff und Trägerstoffe eingesetzt. Ethylcellulose ist unter der europäischen Zulassungsnummer E 462 für Lebensmittelzusatzstoffe zugelassen und kann auch unter der Bezeichnung Ethylzellulose oder als Celluloseethylether auf der Zutatenliste von Lebensmitteln deklariert werden. Ethylcellulose ist ein chemisch oder enzymatisch modifiziertes Derivat der Cellulose.


Eigenschaften von Ethylcellulose

Die Eigenschaften von Ethylcellulose hängen von Art der Veretherung und der Stärke der Veretherung ab. Ethylcellulose lässt sich im Gegensatz zu Cellulose gut in Wasser lösen. Die Löslichkeit und Viskosität des Stoffs in Flüssigkeiten ist abhängig vom pH-Wert und der Temperatur der Flüssigkeit. Die Viskosität ist ein Maß für die Zähflüssigkeit einer Flüssigkeit (Fluids). Mit Ethylcellulose gebundene Flüssigkeiten besitzen eine zähflüssige Konsistenz. Durch Erhitzen können auch starke Gele erreicht werden. Ethylcellulose ist weitgehend stabil gegenüber Hitze, schwachen Laugen oder Säuren sowie Mikroorganismen.


Herstellung von Ethylcellulose

Ethylcellulose überwiegend aus Linters gewonnen. Linters sind kurze Baumwollfasern, die beim Entkörnen auf den Samen verbleiben und bei der Gewinnung des Lints, der Rohbaumwolle entfernt werden. Die chemische Struktur von Ethylcellulose kommt nicht in der Natur vor, sondern muss künstlich hergestellt werden. Hierfür wird die Baumwoll-Cellulose mit einer alkalischen Lösung vorbehandelt. Anschließend wird die Cellulose zu Ethylcellulose synthetisiert. Zur Herstellung von Ethylcellulose kann auch gentechnisch veränderte Baumwolle zum Einsatz kommen.


Kennzeichnung von Ethylcellulose

Ethylcellulose muss auf der Zutatenliste nach der Angabe des Verwendungszwecks (Verdickungsmittel, Schaummittel, Füllstoff, Überzugsmittel oder Trägerstoffe) entweder mit der E-Nummer (E 462) oder als Ethylcellulose, Ethylzellulose bzw. Celluloseethylether auf der Zutatenliste vermerkt sein. Stammt Ethylcellulose aus genetisch veränderter Baumwolle, so kann dies angegeben werden. In der Praxis wird Ethylcellulose, die aus genetisch veränderter Baumwolle hergestellt wurde, allerdings nicht als solche gekennzeichnet. Die Gesetzgebung gibt an dieser Stelle keine klaren Vorgaben. Das gilt für alle Celluloseether. Das Ausgangsprodukt von Ethylcellulose, die Cellulose ist hingegen kennzeichnungspflichtig, wenn sie unmittelbar aus gentechnisch veränderter Baumwolle hergestellt wurde.


Verwendung von Ethylcellulose

Methylcellulose ist als Zusatzstoff für Lebensmittel allgemein zugelassen und darf nach dem Prinzip quantum satis, also in ausreichender Menge zugesetzt werden. Das bedeutet es darf gerade so viel Cellulose zur Herstellung von Lebensmitteln verwendet werden, wie es zur Produktion notwendig ist. Ausgenommen sind jedoch Lebensmittel, die unbehandelt bleiben sollen oder aufgrund gesetzlicher Regelungen keine Zusatzstoffe enthalten dürfen. In der Lebensmittelindustrie kommt Ethylcellulose eine große Bedeutung als Trägerstoff, Binde- und Füllmittel zu. Nahrungsergänzungsmitteln werden häufig mit diesem Zusatzstoff hergestellt und auch Schutzüberzüge für Lebensmittel können aus Ethylcellulose bestehen. In Wasser-Öl-Emulsionen sorgt E 462 für die notwendige Stabilität. Auch eingekapselte Aromen können mit Hilfe von E 462 hergestellt werden. Häufig wird dieser Stoff in der Herstellung von Arzneimitteln als Füllstoff für Tabletten verwendet.


Ethylcellulose: Gesundheitliche Risiken

Ethylcellulose gilt als gesundheitlich unbedenklich. Ein ADI-Wert wurde für diesen Stoff nicht festgesetzt. Ethylcellulose ist nicht verdaulich und verlässt den menschlichen Körper nahezu unverändert. Für alle Celluloseether gilt, dass sie sowohl abführende als auch verstopfende Wirkungen haben.



Zusammenfassung und Kurzinfos

  • Kunstdarm kann hergestellt werden mit Hydroxyethylcellulose



Quellen


  • Der Brockhaus Ernährung: Gesund essen - bewusst leben. Brockhaus, 2011 » Der Brockhaus Ernährung: Gesund essen - bewusst leben