Ernährungsberatung, Ernährungsberaterin, Ernährungsberater


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© Esther Hildebrandt / Fotolia.com

Die Ernährungsberatung ist das Aufgabenfeld von Ernährungsberatern bzw. Ernährungsberaterin. Sie versucht zu vermitteln, dass die Gesundheit langfristig durch richtige Essgewohnheiten erhalten werden kann. Darüber hinaus versuchen Ernährungsberater Ihren Kunden zu vermitteln, dass eine gesunde und ausgewogene Ernährung für den Erhalt der Gesundheit, der Energie, der geistigen Frische und zum Erreichen eines beschwerdefreien Alters von ausschlaggebender Bedeutung ist. Üblicherweise arbeitet die Ernährungsberatung in Zusammenarbeit mit Ärzten zusammen, um Patienten mit Krankheitsbildern wie Adipositas (Fettleibigkeit, Fettsucht, Obesitas), Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Hyperurikämie (Erhöhung des Harnsäurespiegels im Blut) oder Zöliakie (Überempfindlichkeit gegen Bestandteile von Gluten) zu helfen. Da die Angebote der Gesundheitsvorsorge immer mehr privatisiert werden, findet auch die Ernährungsberatung immer mehr im privaten Bereich statt. Das ist die große Chance der freiberuflich tätigen ErnährungsberaterInen. Allgemein ausgedrückt vermittelt die Ernährungsberatung Informationen über ernährungsphysiologische, biochemische und allergologische Zusammenhänge der Ernährung. Darüber hianus beinhaltet sie eine Beratung für die Zubereitung von Lebensmitteln oder deren Herstellungsprozessen. Zudem gehen mit der Ernährungsberatung Themen wie Essverhalten, Lebensführung, Körperbewusstsein und Sport einher.

Die Begriffe "Ernährungsberater" oder auch "Ernährungstherapeut" genießen keinen gesetzlichen Schutz und können daher allgemeingebräuchlich von jeder Person verwendet werden. Zur Sicherstellung einer qualifizierten Beratung zertifiziert die Deutsche Gesellschaft für Ernährung ausgebildete "Ernährungsberater/DGE" mit Zertifikat. Die DGE veranstaltet außerdem regelmäßige Tagungen, wie 2010 beispielsweise einen Wissenschaftlichen Kongress an der Friedrich-Schiller-Universität Jena mit Schwerpunkt "Ernährungsassozierte Erkrankungen" wie Arteriosklerose, Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen oder Krebs. Ebenso bietet der VDOE (Verband der Oecotrophologen) Absolventen, die das Hochschulstudium der Oecotrophologie, der Haushaltswissenschaften und/oder Ernährungswissenschaften mit einem Diplom, Bachelor oder Master abgeschlossen haben an, sich als "Ernährungsberater/in VDOE" zertifizieren zu lassen. Das Zertifikat soll ein Qualitätsmerkmal für fachkundige Ernährungsberatung und Ernährungstherapie sein. Es soll dem Inhaber des Zertifikats bescheinigen, dass seine besondere fachliche Eignung nachgewiesen wurde und sich berufsbegleitend regelmäßig weiterbildet. Die Grundlagen zum Berufsbild Ernährungsberater bilden theoretische Studienphasen, die an einer Berufsakademie absolviert werden können sowie praktische Ausbildungsphasen in einem Betrieb. Der Abschluss Diplom-ErnährungsberaterIn setzt ein Studium an einer Berufsakademie voraus.


Aufgabengebiet für ErnährungsberaterInen

Das Aufgabengebiet für ErnährungsberaterInen ist sehr vielfältig: Sie kümmern sich um Menschen mit ernährungsbedingten Krankheiten oder Essstörungen. In Ernährungsberatungsstellen werden mit den Ratsuchenden Einzel- und Gruppenberatungen abhalten. Dabei wird auf die individuellen Besonderheiten der Menschen eingegangen und in Zusammenarbeit mit ihnen werden individuelle Ernährungspläne ausgearbeitet. Darüber hinaus führen zahlreiche ErnährungsberaterInen Informationsveranstaltungen und Seminare durch, um beispielsweise aufzuzeigen in welchen Produkten bestimmte Lebensmittel oder Lebensmittelgruppen enthalten oder versteckt sein können. Hierzu zählen beispielsweise Fett, Cholesterin, Zucker, Gluten, oder Nüsse. ErnährungsberaterInnen informieren auch ob Lebensmittelzusatzstoffe wie Konservierungsmittel, Geschmacksverstärker oder Zuckeraustauschstoffe generell schädlich sind wie man besonders vitaminschonend kocht. Viele ErnährungsberaterInen machen sich mit einem eigenen Beratungsservice oder als Schulungsfachkräfte selbstständig; Häufig in Kombination mit Online-Beratungen. Darüber hinaus veröffentlichen sie Informationen zu Ernährungsfragen in Zeitschriften.

Um als Ernährungsberater erfolgreich zu sein, bedarf es allerdings mehr als das bloße Interesse am Thema Ernährung. Als Berater muss man kommunikativ sein und über ein freundliches, aufgeschlossenes Auftreten verfügen. Denn schließlich müssen die Kunden Vertrauen zu ihrem persönlichen Berater haben und in einer angenehmen Atmosphäre offen über ihre Essgewohnheiten sprechen können. Außerdem muss ein Berater einfühlsam und bestenfalls psychologisch geschult sein, da sich hinter abnormen Essgewohnheiten auch psychische Krankheiten verbergen können.



Quellen


  • Der Brockhaus Ernährung: Gesund essen - bewusst leben. Brockhaus, 2011 » Der Brockhaus Ernährung: Gesund essen - bewusst leben
  • Reinhard Matissek, Werner Baltes: Lebensmittelchemie. Springer Spektrum, 2015 » Lebensmittelchemie
  • Der große Larousse Gastronomique. Christian, 2012 » Der große Larousse Gastronomique
  • Hans-Joachim Rose: Die Küchenbibel: Enzyklopädie der Kulinaristik. Tre Torri Verlag, 2007 » Die Küchenbibel: Enzyklopädie der Kulinaristik
  • Prof. Dr. Waldemar Ternes, Alfred Täufel: Lebensmittel-Lexikon. Behr's Verlag, 2005 » Lebensmittel-Lexikon