Diphosphate, E 450


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Bei Diphosphaten handelt es sich um die Ester und Salze der Diphosphorsäure. Diphosphate entstehen durch chemische Synthese und je nach Art der verwendeten Stoffe entstehen daraus unterschiedliche Verbindungen. Man unterscheidet hierbei Kalciumdihydrogendiphosphat, Dicalciumdiphosphat, Tetrakaliumdiphosphat, Tetranatriumdiphosphat, Trinatriumdiphosphat und Dinatriumdihydrogendiphosphat. Diese Lebensmittelzusatzstoffe haben durch die Art und Anzahl der gebundenen Stoffe ganz unterschiedliche chemische Eigenschaften.

In der Lebensmittelindustrie werden Diphosphate unter anderem als Antioxidationsmittel eingesetzt. Auch als Emulgator, Festigungsmittel, Backtriebmittel, Säureregulatoren, Schmelzsalze, Stabilisatoren und Komplexbildner können diese Zusatzstoffe genutzt werden. Auf der Verpackung von Lebensmitteln können Diephosphate mit der europäischen Zulassungsnummer E 450 deklariert werden. Je nach verwendeter Verbindung sich auch die E-Nummern E 450a, E 450b, E 450c, E 450d, E 450e, E 450f und E 450g möglich. Hinter E 450a verbirgt sich beispielsweise der Lebensmittelzusatzstoff Dinatriumdihydrogendiphosphat. Die E-Nummer E 450b steht für Trinatriumhydrogendiphosphat und die E-Nummer E 450c steht für Tetranatriumdiphosphat.


Herstellung von Diphosphaten

Diphosphate werden durch chemische Synthese gewonnen. Eingesetzt werden dabei Natron-, Calcium- und Kalilauge. Mithilfe dieser Laugen werden die Diphosphate aus der Phosphorsäure gewonnen. Hierbei kommen keine Gentechnisch veränderten Organismen zum Einsatz.


Verwendung von Diphosphaten

Diphosphate werden in Lebensmitteln eingesetzt, um diese vor einem frühzeitigen Verderb durch den Kontakt mit Sauerstoff zu schützen. Diphosphate sind allerdings nur für bestimmte Lebensmittel zugelassen und dürfen zudem nur bis zu einer bestimmten Menge zugesetzt werden. Eingesetzt werden Diphosphate beispielsweise in Backmischungen, Mehl, Schmelzkäse 🛒, Fleischprodukten, Desserts und Speiseeis. Für Biolebensmittel ist dieser Lebensmittelzusatzstoff nicht zugelassen. Wenn Diphosphate als Antioxidationsmittel in Lebensmitteln eingesetzt werden, müssen dieser auf der Verpackung auch deklariert werden. Diphosphate können als Diphosphate oder mit der entsprechenden E-Nummer aufgeführt werden.


Diphosphate - gesundheitliche Risiken

Für den Lebensmittelzusatzstoff Diphosphat wurde ein ADI-Wert festgelegt. Der ADI-Wert für diesen Lebensmittelzusatzstoff liegt bei 70 mg pro Kilogramm Körpergewicht. Dieser Wert gilt für die Summe aller aufgenommenen Phosphate und Phosphorsäure. Phosphate werden in der Regel zu den unbedenklichen Lebensmittelzusatzstoffen gezählt. Allerdings wurde beobachten, dass bei einem Verzehr von Phosphat in hohen Dosen der Calciumspiegel sinkt. Gleichzeitig wurde ein Anstieg des Parathormonspiegels festgestellt. Diese Beobachten haben zu der Überlegung geführt, dass die Aufnahme von Phosphat in hohen Dosen Osteoporose begünstigen kann. Bislang konnte jedoch nicht bewiesen werden, dass Phosphate den Abbau von Calcium in den Knochen fördern. Zudem standen Phosphate lange Zeit unter dem Verdacht, bei Kindern Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörungen auszulösen beziehungsweise zu begünstigen. Auch dieser Verdacht konnte bislang nicht bestätigt werden. Verbraucherschützer raten jedoch davon ab, diesen Zusatzstoff allzu häufig zu verzehren. Der empfohlene ADI-Wert sollte nicht überschritten werden.



Zusammenfassung und Kurzinfos

  • Schmelzkäsezubereitung wird zubereitet mit Diphosphate



Quellen


  • Der Brockhaus Ernährung: Gesund essen - bewusst leben. Brockhaus, 2011 » Der Brockhaus Ernährung: Gesund essen - bewusst leben
  • Reinhard Matissek, Werner Baltes: Lebensmittelchemie. Springer Spektrum, 2015 » Lebensmittelchemie
  • Der große Larousse Gastronomique. Christian, 2012 » Der große Larousse Gastronomique
  • Hans-Joachim Rose: Die Küchenbibel: Enzyklopädie der Kulinaristik. Tre Torri Verlag, 2007 » Die Küchenbibel: Enzyklopädie der Kulinaristik
  • Prof. Dr. Waldemar Ternes, Alfred Täufel: Lebensmittel-Lexikon. Behr's Verlag, 2005 » Lebensmittel-Lexikon