Carmignano


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Als Carmignano bezeichnet man einen italienischen Rotwein aus der Toskana. Die Stadt Carmignano nach der auch der Wein benannt ist, liegt in der Provinz Prato und blickt auf eine lange Geschichte zurück. Der Carmignano zählt schon lange zu den besten Rotweinen Italiens, er wurde 1967 zum D.O.C. Wein erhoben. 11 Jahre später wurde er mit dem D.O.C.G. ausgezeichnet.

Neben dem bekannten Rotwein wird im Carmignano-Gebiet auch noch ein Roséwein, der Carmignano rosato und wie überall in der Toskana der Vin Santo hergestellt.


Carmignano: Herkunft

Der Carmignano stammt aus dem gleichnamigen Dörfchen und wird auf den Nordhängen des Monte Albano, einem kleinen Berg am Nordufer des Arno, westlich von Florenz gekeltert. Der Carmignano wird hier auf lediglich 100 ha Rebfläche hergestellt. Aufgrund des milden Klimas auf den niedrig gelegenen Weinbergen, die nur bis zu 200 m hoch sind, ist eine optimale Reife der Trauben weitgehend gesichert. Heute gibt es rund 18 Betriebe die auf diesem Gebiet hochwertigen Rotwein produzieren.


Carmignano: Geschichte

Schon seit dem Jahr 1369 ist der Weinbau im Carmignano-Gebiet belegt. Die hier gekelterten Weine gelten von jeher zu den teuersten Weinen Italiens. Die Bezeichnung Carmignano geht auf Cosimo III. de Medici zurück, der 1716 das Weinbaugebiet mit einem Dekret schützte und Missbrauch mit hohen Strafen belegte. Der Carmignano war damit der erste herkunftsgeschütze Wein Italiens. Später war er der erste italienische Wein, der mit der französischen Rebsorte Cabernet Sauvignon verschnitten wurde.

Der Carmignano bekam in den letzten Jahren noch einen Konkurrenten, nämlich den im selben Gebiet hergestellten Chianti di Montalbano. Der Chianti di Montalbano gilt zwar nur als Zweitwein der Region, doch verursachte die erhöhte Konkurrenz schlechtere Qualitäten bei beiden Weinen.


Carmignano: Herstellung

Die Grundlage des Carmignano ist die regionstypische Sangiovese-Traube. Der Carmignano muss mindestens zu 50 bis 70 % aus dieser Traube gekeltert werden. Neben der Sangiovese-Traube sind zudem die Rebsorten Cabernet Sauvignon und Canaiolo Nero zum Verschneiden des Carmignano erlaubt. Darüber hinaus unterliegt der Carmignano sehr strengen Richtlinien. Er muss mindestens 12,5 % Vol. Alkohol enthalten und muss mindestens 21 Monate im Fass reifen. Will man den Carmignano als Riserva deklarieren so muss der Wein sogar mehr als 2 Jahre im Fass reifen.


Carmignano: Eigenschaften

Der Carmignano ist ein wahrer Spitzenwein mit intensiver Farbe und komplexem Aroma. In sehr guten Jahrgängen verfügt er auch über ein großes Alterungspotenzial. In jungen Jahren kann er sich meist verschlossen präsentieren, doch durch zusätzliche Flaschenreife kann er sein Potenzial voll ausschöpfen.



Quellen


  • Der Brockhaus Ernährung: Gesund essen - bewusst leben. Brockhaus, 2011 » Der Brockhaus Ernährung: Gesund essen - bewusst leben
  • Reinhard Matissek, Werner Baltes: Lebensmittelchemie. Springer Spektrum, 2015 » Lebensmittelchemie
  • Der große Larousse Gastronomique. Christian, 2012 » Der große Larousse Gastronomique
  • Hans-Joachim Rose: Die Küchenbibel: Enzyklopädie der Kulinaristik. Tre Torri Verlag, 2007 » Die Küchenbibel: Enzyklopädie der Kulinaristik
  • Prof. Dr. Waldemar Ternes, Alfred Täufel: Lebensmittel-Lexikon. Behr's Verlag, 2005 » Lebensmittel-Lexikon