Beta-Cyclodextrin, Ringdextrin, E 459, Cycloamylosen

Englisch: Beta-cyclodextrine
Französisch: Bêta-cyclodextrine
Italienisch: Beta-ciclodestrine
Spanisch: Ciclodextrina beta

Inhaltsverzeichnis

• Beta-Cyclodextrin
• Verwendung von Beta-Cyclodextrin
• Herstellung von Beta-Cyclodextrin
• Gesundheitliche Risiken durch Beta-Cyclodextrin
• Zusammenfassung und Kurzinfos
• Quellen

Beta-Cyclodextrin ist ein Lebensmittelzusatzstoff und trägt die europäische Zulassungsnummer E 459. Auf der Zutatenliste von Lebensmittel kann Beta-Cyclodextrin auch als Cycloamylosen oder Ringdextrin deklariert sein. In der Lebensmittelindustrie wird Beta-Cyclodextrin in den Funktionsklassen Komplexbildner, Trägerstoffe, Emulgatoren und Füllstoffe geführt.

Bei Beta-Cyclodextrin handelt es sich um einen Zusatzstoff, der als ringförmiges Molekül vorliegt. Aufgebaut ist dieser Lebensmittelzusatzstoff aus sieben Glucoseeinheiten, die auf charakteristische Weise miteinander verbunden sind. Diese chemische Verbindung bietet den Vorteil, dass sie auch in der Gegenwart von Säuren und einigen Enzymen sowie bei hohen Temperaturen stabil bleibt. Die Ringmoleküle sind in der Lage, andere Verbindungen in ihrem Innenraum sehr fest zu binden. Stoffe, die auf diese Weise von E 459 gebunden werden, sind vor den Einflüssen der Umgebung geschützt. Diesen Umstand macht sich die Lebensmittelindustrie zunutze, um empfindliche Stoffe wie in Mikrokapseln zu transportieren. Hitzeempfindliche Enzyme, Farbstoffe und Aromen überstehen durch Beta-Cyclodextrin auch lange Lagerzeiten sowie hohe Temperaturen beim Backen oder Kochen.

Verwendung von Beta-Cyclodextrin

Der Zusatzstoff Beta-Cyclodextrin ist nicht für Lebensmittel allgemein zugelassen, sondern darf aufgrund gesetzlicher Bestimmungen nur für genau definierte Lebensmittelgruppen eingesetzt werden. Für E 459 existieren zudem Beschränkungen der Höchstmenge. Die Höchstmengenbeschränkung wird für jedes Lebensmittel separat festgelegt.

Verwendet werden darf Beta-Cyclodextrin unter anderem für aromatisierte Tees und Getränkepulver (bis zu einer Höchstmenge von 500 mg/Ltr.) und aromatisierte Knabbererzeugnisse bis maximal 1 g/kg). Für Lebensmittel in Dragee- oder Tablettenform ist Beta-Cyclodextrin ebenfalls erlaubt. Hier darf dieser Lebensmittelzusatzstoff bis quantum satis eingesetzt werden. Quantum satis bedeutet, dass die chemische Verbindung in der Menge beigemengt werden darf, die für das gewünschte Ziel notwendig ist. Beta-Cyclodextrine werden außerdem von der Pharmaindustrie für die Herstellung von Arzneimitteln verwendet.

Herstellung von Beta-Cyclodextrin

Für die Gewinnung von Beta-Cyclodextrinen werden Bakterien eingesetzt. Entweder dienen die Bakterien (Bacillus ciculans oder Bacillus macerans) als Grundlage für die Herstellung des Zusatzstoffes oder man nutzt mithilfe dieser Bakterien gewonnene Enzyme, um E 459 aus Stärke herzustellen.

Gesundheitliche Risiken durch Beta-Cyclodextrin

Ringdextrin gilt als gesundheitlich unbedenklich. Im Körper verhalten sich diese Lebensmittelzusatzstoffe wie wasserlösliche Ballaststoffe. Sie werden nicht verwertet. Der ADI-Wert wurde auf 5 mg/kg Körpergewicht festgelegt.

Zusammenfassung und Kurzinfos

• Beta-Cyclodextrin ist ein Trägerstoff, Komplexbildner, Emulgator, Füllstoff, Lebensmittelzusatzstoff

Quellen

• Der Brockhaus Ernährung: Gesund essen - bewusst leben. Brockhaus, 2011 »
• Reinhard Matissek, Werner Baltes: Lebensmittelchemie. Springer Spektrum, 2015 »
• Der große Larousse Gastronomique. Christian, 2012 »
• Hans-Joachim Rose: Die Küchenbibel: Enzyklopädie der Kulinaristik. Tre Torri Verlag, 2007 »
• Prof. Dr. Waldemar Ternes, Alfred Täufel: Lebensmittel-Lexikon. Behr's Verlag, 2005 »