Grün S, Brillantsäuregrün BS, E 142


Englisch: Food green
Französisch: Vert lissamine, Vert S, Vert acide brillant BS, Vert brillant BS
Italienisch: Verde S, Verde brillante BS
Spanisch: Verde S


Inhaltsverzeichnis

Grün S ist ein synthetischer Farbstoff, der die europäische Zulassungsnummer E 142 für Lebensmittelzusatzstoffe trägt. Grün S wird unter anderem bei der Einfärbung von Lebensmitteln eingesetzt. Auf der Zutatenliste kann dieser Farbstoff auch als Brillantsäuregrün BS deklariert werden. Der Farbstoff gehört zu den Triphenylmethanfarbstoffen. Typisch für die Triphenylmethanfarbstoffe sind die drei Phenylreste [1] und das zentrale Kohlenstoffatom. Der Farbstoff Grün S gilt als beständig gegen Hitze und Säure, ist jedoch nur wenig beständig gegen Licht und ist wasserlöslich.


Herstellung von Grün S

Um den Lebensmittelfarbstoff Grün S zu erhalten ist ein mehrstufiger, chemischer Prozess notwendig. In der Regel wird die Bezeichnung Grün S für das Natriumsalz, das aus dieser Verbindung hervorgeht, genutzt. Es sind aber auch die anderen Stoffe wie der Aluminiumlack, das Kalium- und das Calciumsalz zugelassen.


Verwendung von Grün S

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Der Farbstoff Grün S darf nur wenigen Lebensmitteln zugesetzt werden. Es gelten für jedes Lebensmittel bestimmte Höchstgrenzen, die nicht überschritten werden dürfen. In Deutschland ist der Farbstoff Grün S wenig verbreitet. Er wird allerdings eingesetzt, um Desserts, Speiseeis und Süßwaren einzufärben. Grün S wird auch für das Färben von Textilien, Medikamenten und Kosmetika genutzt.


Kennzeichnung

Wird E 142 als Farbstoff eingesetzt und direkt Lebensmitteln zugeführt, muss es als Zusatzstoff deklariert werden. Grün S, das in zusammengesetzten Zutaten enthalten ist und keine technologische Wirkung mehr im fertigen Produkt aufweist, also das Lebensmittel nicht mehr färbt, muss nicht als Lebensmittelfarbstoff in der Zutatenliste aufgeführt werden.


Grün S: Gesundheitliche Risiken

Der ADI-Wert von Grün S wurde auf 0 bis 5 mg pro Kilogramm Körpergewicht festgesetzt. Der Lebensmittelfarbstoff gilt als unbedenklich, da er nicht verdaut und zum Großteil wieder ausgeschieden wird. Für Bio-Lebensmittel wird Grün S nicht verwendet, da die EG-Öko-Verordnung nur Lebensmittelzusatzstoffe vorsieht, die einem weiteren Zweck als dem bloßen Einfärben dienen.

[1] Als Phenylrest bezeichnet man in der Organischen Chemie den Benzolrest, also die Atomgruppe –C6H5. Benzol ist eine farblose Flüssigkeit mit charakteristischem Geruch. Es ist das einfachste und zugleich klassische Beispiel für aromatische Kohlenwasserstoffe. Aromaten sind eine Stoffklasse in der organischen Chemie. Kohlenwasserstoffe sind eine Stoffgruppe von Verbindungen, die nur aus Kohlenstoff und Wasserstoff bestehen.



Zusammenfassung und Kurzinfos

  • Grün S gehört zu den Triphenylmethanfarbstoffen
  • Grün S hat einen ADI-Wert von 5 mg/kg Körpergewicht
  • Grün S ist hitzestabil, säurestabil
  • Grün S ist ein Farbstoff, Lebensmittelfarbstoff, Synthetischer Farbstoff, Lebensmittelzusatzstoff
  • Grün S ist nicht zugelassen für Biolebensmittel
  • Grün S wird verwendet für Desserts, Speiseeis, Süßwaren



Quellen


  • Der Brockhaus Ernährung: Gesund essen - bewusst leben. Brockhaus, 2011 » Der Brockhaus Ernährung: Gesund essen - bewusst leben
  • Reinhard Matissek, Werner Baltes: Lebensmittelchemie. Springer Spektrum, 2015 » Lebensmittelchemie
  • Der große Larousse Gastronomique. Christian, 2012 » Der große Larousse Gastronomique
  • Hans-Joachim Rose: Die Küchenbibel: Enzyklopädie der Kulinaristik. Tre Torri Verlag, 2007 » Die Küchenbibel: Enzyklopädie der Kulinaristik
  • Prof. Dr. Waldemar Ternes, Alfred Täufel: Lebensmittel-Lexikon. Behr's Verlag, 2005 » Lebensmittel-Lexikon