Amaranth, E 123


Englisch: Amaranth dye
Französisch: Amarante colorant
Italienisch: Amaranto
Spanisch: Amaranto


Inhaltsverzeichnis

Amaranth ist ein synthetischer Farbstoff, der die europäische Zulassungsnummer für Lebensmittelzusatzstoffe E 123 trägt. Amaranth gehört zur Gruppe der Azofarbstoffe, ist chemisch eng verwandt mit dem Lebensmittelfarbstoff Azorubin und färbt Lebensmittel rot.

Wenn Amaranth mit Fruchtsäuren in Kontakt kommt, verliert es seine Farbe. Der Farbstoff Amaranth hat nichts mit der südamerikanischen Pflanze Amarant zu tun.


Herstellung von Amaranth

Die Herstellung von Amaranth geschieht in einem mehrstufigen Prozess. Der Farbstoff wird in der sogenannten Azokupplung [1] chemisch synthetisiert. Bei der Synthetisierung entsteht die für alle Azofarbstoffe typische Azogruppen [2], die aus zwei Stickstoffatomen besteht. Als Amaranth bezeichnet man in der Regel das Natriumsalz, das aus dieser Verbindung hervorgeht. Allerdings sind auch andere Teile dieser Verbindung zugelassen.


Verwendung von Amaranth

Der Einsatz des Lebensmittelfarbstoffes Amaranth wird stark eingeschränkt. Zugelassen ist er nur für die Färbung von Kaviar (Fischrogen), Likören und Spirituosen. Zudem ist die Zugabe von Amaranth auf einen Höchstwert für das jeweilige Lebensmittel begrenzt. Die Grenzen liegen zwischen 50 und 500 mg pro Kilogramm Lebensmittel. Der Farbstoff wird ebenfalls für die Einfärbung von Textilien, Medikamenten und Kosmetika verwendet. In den USA ist Amaranth als Lebensmittelfarbstoff verboten, da er im Verdacht steht eine Krebsfördernde Wirkung zu haben.


Kennzeichnung

Wird E 123 als Farbstoff eingesetzt und direkt Lebensmitteln zugeführt, muss es als Zusatzstoff deklariert werden. Amaranth, das in zusammengesetzten Zutaten enthalten ist und keine technologische Wirkung mehr im fertigen Produkt aufweist, also das Lebensmittel nicht mehr färbt, muss nicht als Lebensmittelfarbstoff in der Zutatenliste aufgeführt werden.


Amaranth: Gesundheitliche Risiken

Der ADI-Wert von Amaranth wurde im Jahr 2010 auf 0 bis 0,15 mg pro Kilogramm Körpergewicht festgelegt. Zuvor lag der ADI-Wert bei 0,8 mg pro Kilogramm Körpergewicht. Amaranth kann bei empfindlichen Menschen pseudoallergische Symptome auslösen. Vor allem Menschen, die auf Salicylsäure und ähnliche Stoffe allergisch reagieren, können mit pseudoallergischen Symptomen auf Amaranth reagieren. Häufig sind dann die Haut und die Atemwege betroffen. Auch Personen, die allergische Reaktionen auf Benzoesäure zeigen, können empfindlich auf Amaranth reagieren. Der Farbstoffe ist laut EG-Öko-Verordnung nicht für Bio-Lebensmittel zugelassen.

[1] Eine Azokupplung ist eine elektrophile aromatische Substitutionsreaktion. Aromaten sind eine Stoffklasse in der organischen Chemie. Die elektrophile Substitution ist ein Reaktionsmechanismus in der organischen Chemie.
[2] In der Chemie bezeichnet die Azogruppe eine funktionelle Gruppe, die aus zwei durch eine Doppelbindung verbundenen Stickstoff-Atomen (–N=N–) besteht.



Zusammenfassung und Kurzinfos

  • Amaranth hat einen ADI-Wert von 0,15 mg/kg Körpergewicht
  • Amaranth ist ein Synthetischer Farbstoff, Farbstoff, Lebensmittelfarbstoff, Azofarbstoff
  • Amaranth ist nicht zugelassen für Biolebensmittel
  • Amaranth kann Auslöser sein für Pseudoallergien



Quellen


  • Der Brockhaus Ernährung: Gesund essen - bewusst leben. Brockhaus, 2011 » Der Brockhaus Ernährung: Gesund essen - bewusst leben
  • Reinhard Matissek, Werner Baltes: Lebensmittelchemie. Springer Spektrum, 2015 » Lebensmittelchemie
  • Der große Larousse Gastronomique. Christian, 2012 » Der große Larousse Gastronomique
  • Hans-Joachim Rose: Die Küchenbibel: Enzyklopädie der Kulinaristik. Tre Torri Verlag, 2007 » Die Küchenbibel: Enzyklopädie der Kulinaristik
  • Prof. Dr. Waldemar Ternes, Alfred Täufel: Lebensmittel-Lexikon. Behr's Verlag, 2005 » Lebensmittel-Lexikon